Additive zur Wirkungsunterstützung
Bei niedriger Luftfeuchtigkeit sind Ölzusätze sinnvoll
Durch den Zusatz von Additiven werden hauptsächlich folgende Vorgänge positiv beeinflusst:
- Benetzung/ Spreitung: Veränderung der Oberflächenspannung der Spritzbrühe
- Haftung: verbesserte Haftung der Spritzbrühe auf der Zielfläche
- Penetration: gesteigerte Wirkstoffaufnahme
- Wasserkonditionierung: Neutralisierung der Kationen, Ansäuerung der Spritzbrühe
Besonders bei Herbizideinsätzen, wo es auf maximalen Wirkungsgrad ankommt, wie z.B bei Ackerfuchsschwanzbekämpfung mit starkem Druck und oder Resistenzproblematik kann die zusätzliche Unterstützung des Wirkungsgrades sehr wichtig sein.
Insbesondere Ostwind-Wetterlagen führen tagsüber oft zu sehr geringer Luftfeuchtigkeit und setzen dadurch die Aufnahme und Wirksamkeit von Herbiziden herab. Es lohnt ein Blick auf das Hygrometer. Angestrebt ist eine relative Luftfeuchtigkeit von über 60%.
Auch im Tagesverlauf schwankt die relative Luftfeuchtigkeit nicht unerheblich. Daher sollten bevorzugt die Morgen- und Abendstunden für Herbizidmaßnahmen genutzt werden. Alternativ verbessern Zusätze die Wirkstoffaufnahme bei zu geringen Luftfeuchtigkeitsgehalten. Sie können das Durchdringen der trockenen Wachsschicht und Blattoberfläche unterstützen.
Ein geeignetes Produkt hierfür wäre aufgrund der guten Breitenwirkung und günstigen Mischungseigenschaften Kantor. Aufwandmenge 0,15% (150 ml/ 100 l Spritzwasser). Siehe auch Tabelle BayWa Praktischer Pflanzenbau 2021, Seite 30.
Zur Wasserenthärtung kann auch Spray Plus eingesetzt werden. Die Wirkungsverbesserung bei Insektizid- und Herbizidmaßnahmen kommt durch die Ansäuerung der Spritzbrühe auf den pH-Wert 5,5 und Bindung der Kationen zustande.