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Herbizideinsatz Wintergetreide

Ackerfuchsschwanz und Windhalm im Herbst behandeln

Die Getreideaussaat läuft an und damit ist auch die richtige Strategie in der Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern festzulegen. Die zwei wichtigsten Ungräser die es zu beachten gilt sind Ackerfuchsschwanz und Windhalm. Auf manchen Flächen spielt auch die Trespe eine größere Rolle.

 

Für das Wochenende sind Niederschläge angekündigt, damit bestehen gute Bedingungen für Vorauflaufbehandlungen.

 

Ackerfuchsschwanz:

In vielen Regionen Frankens ist mittlerweile der Ackerfuchsschwanz das Leitungras Nr. 1. Neben dem natürlichen Vorkommen, speziell auf schweren Böden, haben die Bodenbearbeitung und die Fruchtfolge einen starken Einfluss auf den Ackerfuchsschwanz. Einseitiger Herbizideinsatz von wenigen Wirkstoffgruppen hat zusätzlich zu Resistenzen in der Population geführt. Neben der chemischen Behandlung des Ackerfuchsschwanz sollten zuerst auch mechanische Bekämpfungsmöglichkeiten und eine Umstellung der Fruchtfolge als Maßnahme herangezogen werden:

- Fruchtfolge erweitern (Blattfrüchte, Sommerkulturen)

- Flache Stoppelbearbeitung um Samen nicht zu vergraben sondern zum Keimen anzuregen

- Spätere Aussaattermine reduzieren den Gräserdruck in der Kultur

- Scheinsaat, d.h. Saatbett herrichten - Ackerfuchschwanz auflaufen lassen – Abspritzen mit Glyphosat – Einsaat von Getreide mit möglichst wenig Bodenbewegung (Scheibenscharmaschine)

- Nach der Saat Walzen um optimale Bedingungen für die Bodenherbizide zu schaffen.

- Herbstbehandlungen in Getreide als Resistenzbausteine nutzen

- Im Raps Kerb oder Milestone einsetzen

 

Für die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz kommen verschiedene Strategien in Frage:

Generell sollte die Wintergerste bereits im Herbst behandelt werden, da hier aufgrund des Saattermins, der Entwicklung der Ungräser und der eingeschränkten Mittelauswahl im Frühjahr die Herbstbehandlung die besten Wirkungsgrade verspricht. In den anderen Getreidearten sollte ebenfalls aufgrund der Resistenzproblematik so viel wie möglich im Herbst behandelt werden, auf Flächen mit mittleren bis hohen Ackerfuchsschwanzbesatz ist die Herbstbehandlung Pflicht.

 

Niedriger Ackerfuchsschwanzdruck: Auf Flächen mit einem schwachen Besatz an Ackerfuchsschwanz kann häufig die alleinige Frühjahrsbehandlung gute Erfolge erzielen (z.B. Senior Komplett, Broadway, Atlantis Flex + Partner, Axial + Partner). Aus Gründen der Resistenzvorsorge macht es aber auch auf solchen Flächen Sinn bereits im Herbst zu behandeln. Zum Einsatz auf solchen Flächen können auch Produkte mit dem Wirkstoff Chlortoluron kommen. Der ideale Zeitpunkt für die Behandlung ist im Vorauflauf oder im frühen Nachauflauf (bis max. BBCH 12).

Beispiele:

- 0,6 l/ha Herold SC (WG, WW, TT (0,5l/ha), Roggen, Dinkel)

- 0,6 l/ha Battle Delta (WG, WW, TT, Roggen)

- 0,5 + 1,5 l/ha CadouPro (WG, WW, TT, Roggen)

- 0,6 l/ha + 20 – 30 g/ha Broadcast Duo (WG, WW, TT, Roggen)

- 2,5 + 0,5 l/ha IP Pendi 400 SC + Bakata (WG, WW, TT, Roggen)

- 2,0 + 0,5 l/ha IP Pendi 400 SC + Mertil (WG, WW, TT, Roggen)

- 4,0 l/ha Malibu ((WG, WW, TT, Roggen, Emmer, Durum)

- 0,5 l/ha + 65g/ha Franzi Komplett (WG, WW)

- 2,5 l/ha UP CTU/Lentipur 700 + 2,5 – 3,0 l/ha IP Pendi 400 SC (WG, WW, TT (NA), Roggen (VA))

- 2,5 l/ha UP CTU/Lentipur 700 + 0,16 – 0,2 l/ha Sempra (WG, WW)

Kompromisslösung in Gerste in BBCH 13

- 0,4 l/ha Herold SC + 0,9 l/ha Axial 50 (WG, WW, TT, Roggen, Dinkel)

- 0,4 l/ha Battle Delta + 0,9 l/ha Axial 50 (WG, WW, TT, Roggen)

- 1,5 + 0,24 l/ha Agolin Forte + 0,9 l/ha Axial 50 (WG, WW, TT, Roggen)

 

Mittlerer bis hoher Ackerfuchsschwanzdruck: auf Flächen mit einem mittleren bis hohen Ackerfuchsschwanzdruck hat der Einsatz der Herbizide möglichst im Vorauflauf oder im ganz frühen Nachauflauf (BBCH 11) zu erfolgen. Die Hauptlast der Wirkung trägt das Flufenacet, die Wirkung kann aber durch den Zusatz von Boxer (Prosulfocarb) oder UP CTU/Lentipur 700 (Chlortoluron) verstärkt/abgesichert werden. Auf extremen Ackerfuchsschwanzstandorten ist dann auch eine spätere Spritzung Ende Oktober/Anfang November mit den blattaktiven Produkten Axial 50 oder Traxos (WW, TT, Roggen) sinnvoll. Häufig wird auf solchen Flächen auch noch eine Nachbehandlung im Frühjahr mit z.B. Atlantis Flex  (nicht in WG!) notwendig sein.

 

Beispiele:

- 0,6 l/ha Herold SC + 2,0 – 3,0 l/ha Boxer (WG, WW, Roggen, Dinkel)

- 0,6 l/ha Herold SC + 1,0 - 2,0 l/ha UP CTU/Lentipur 700 (WG, WW)

- 0,6 l/ha Battle Delta + 2,0 – 3,0 l/ha Boxer (WG, WW, Roggen)

- 0,6 l/ha Battle Delta + 1,0 - 2,0 l/ha UP CTU/Lentipur 700 (WG, WW)

- 0,5 + 1,5 l/ha CadouPro + 2,0 – 3,0 l/ha Boxer (WG, WW, Roggen)

- 0,5 + 1,5 l/ha CadouPro + 1,0 - 2,0 l/ha UP CTU/Lentipur 700 (WG, WW)

- 3,0 + 0,2 l/ha IP Boxer Sempra Pack + 0,5 l/ha Cadou SC (WG, WW, Roggen)

- 2,5 + 0,5 l/ha Boxer Cadou SC Pack (WG, WW, Roggen)

- 2,5 + 0,5 l/ha Boxer Cadou SC Pack + 65 g/ha Alliance (WG, WW, Roggen)

 

Windhalm:

Windhalm lässt sich im Herbst gut und günstig behandeln. In einigen Regionen treten bei Windhalm bereits massive Resistenzen gegen Sulfonylharnstoffe (Broadway, Senior, Husar Plus) auf, sodass hier unbedingt auch ein Wirkstoffwechsel erfolgen muss. Das Zeitfenster für die Behandlung im Herbst ist etwas breiter und Nachauflaufbehandlungen bringen gute Wirkungsgrade. Neben den Flufenacet-Produkten bringen im Windhalm Produkte auf Basis Chlortoluron (UP CTU/Lentipur 700, Carmina) oder Prosulfocarb (Boxer) gute Wirkungen.

 

Beispiele:

- 1,5 + 0,24 l/ha Agolin Forte (WG, WW, TT, Roggen)

- 0,4 l/ha Herold SC (WG, WW, TT, Roggen, Dinkel)

- 0,4 l/ha Herold SC + 1,0 l/ha UP CTU (WG, WW, TT, Roggen)

- 0,3 + 0,3 l/ha Battle Delta Beflex (WG, WW, TT, Roggen)

- 0,4 l/ha + 20 g/ha Broadcast Duo (WG, WW, TT, Roggen)

- 3,0 + 0,2 l/ha IP Boxer Sempra Pack (WG, WW, Roggen)

- 2,5 + 0,2 l/ha IP Pendi 400 SC + Bakata (WG, WW, TT, Roggen)

- 2,0 + 0,3 l/ha IP Pendi 400 SC + Mertil (WG, WW, TT, Roggen)

- 1,3 l/ha UP CTU/Lentipur 700 + 0,16 – 0,2 l/ha Sempra (WG, WW)

- 2,0 - 2,5 l/ha Carmina 640 (WG, WW, TT, Roggen)

- 1,5 l/ha + 65 g/ha Carmina Komplett Pack (WG, WW, TT, Roggen)

- 1,5 + 0,24 l/ha Picona Cadou Pack (WG, WW, TT, Roggen)

- 0,75 + 0,25 l/ha ViperCompact + Sunfire (WG, WW, TT, Roggen)

 

Trespe:

Trespenarten können sich speziell bei reduzierter Bodenbearbeitung stärker ausbreiten. Mechanisch kann die Trespe mit mehrmaliger flacher Bodenbearbeitung reduziert werden oder die Fläche wird gepflügt. In WW, TT, Di und Roggen stehen im Frühjahr mit Attribut, Broadway, Senior und AtlantisFlex gute blattaktive Produkte zur Verfügung um die Trespe zu beseitigen. Im Herbst kann in WW mit 0,4 kg/ha MesoIodo oder 1,5 l/ha Atlantis OD blattaktiv gearbeitet werden. In der Gerste ist eine Bekämpfung im Frühjahr leider nicht möglich. Steht die Gerste auf einem Trespenacker können mit der vollen Menge Flufenacet im VA Wirkungsgrade von 60 – 70% erzielt werden (z.B. 0,6 l/ha Herold SC). Mit Beflex können die Wirkungsgrade weiter abgesichert werden. Einsatz in Kombination mit Flufenacet im VA (z.B. 0,6 l/ha Herold SC + 0,5 l/ha Beflex).

 

 

Zumischpartner bei verschiedenen Unkräutern:

Kornblume: UP CTU/Lentipur 700, Cleanshot, Primus, Zypar

Kamille: UP CTU/Lentipur 700, Primus, Zypar, Pointer SX

Klettenlabkraut: Primus, Zypar

Ausfallraps: Cleanshot, Primus, Zypar, Pointer SX

Erdrauch: Zypar

Hundskerbel: UP CTU/Lentipur 700, Pointer SX

Storchschnabel: Zypar

 

Beim Einsatz von Chlortoluron Produkten im Weizen auf die Sortenverträglichkeit achten (siehe Sortenübersicht Pflanzenbauempfehlungen Herbst S. 50/51)

Weitere Informationen und Einstufungen der Herbizidkombinationen siehe Pflanzenbauempfehlungen Herbst S. 64 - 69