Jetzt rechtzeitig gegen die Rote Vogelmilbe vorbeugen
Hygiene- und Fütterungskonzepte zur Vermeidung des Besatzes mit der Roten Vogelmilbe
Die nachtaktive Rote Vogelmilbe ist weltweit einer der wirtschaftlich bedeutendsten temporären Ektoparasiten in der Geflügelhaltung und eine äußerst hartnäckige Plage für die Tiere. Sie kommt in jedem Bestand vor, ob Hobbyhalter oder Profibetrieb, bei Bodenhaltung ebenso wie bei Freilandhaltung. Die Rote Vogelmilbe ist äußerst widerstandsfähig und kann bei geeigneten Temperaturen monatelang ohne Nahrung überleben. Mit den ersten warmen Tagen im Jahr zeigt sich die Intensität des Befalls. Aus einem Milbenei kann sich bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius innerhalb einer Woche eine adulte Milbe entwickeln, diese wird wiederum Eier legen. Die schnelle Vermehrungsrate erklärt den Massenbefall im Frühjahr und Sommer auf vielen Betrieben.
Tagsüber versteckt sich der Ektoparasit in Ritzen, Spalten und Hohlräumen und ist durch seine graue Färbung und Größe von ca. 0,5 mm nur schwer zu erkennen. Die Blutaufnahme erfolgt vor allem nachts. Durch die juckenden Einstichstellen kommen die Hühner nicht zur Ruhe und fangen an, sich zu kratzen und zu picken. Dadurch sind die Tiere gestresst und die Krankheitsanfälligkeit kann erhöht sein. Bei starkem Befall sind sowohl Legeleistung als auch Eiqualität vermindert. Durch den Befall der Milben auf den Eiern nimmt auch die Anzahl verkaufsfähiger Eier ab. Zudem kann die Rote Vogelmilbe Krankheiten wie etwa Salmonellen übertragen. Eine Kombination aus präventiven Maßnahmen kann helfen. Daher sollte rechtzeitig im Frühjahr mit der Vorbeugung durch Hygienemaßnahmen und angepasste Fütterungskonzepte begonnen werden.
Futterkonzept zur Prävention mit pflanzlichen Zusatzstoffen für Legehennenhalter:
- Pflanzliche Zusatzstoffe können den Geruch der Legehennen verändern: Dieser „neue“ Geruch ist für die Milbe unattraktiv. Der Milbenbesatz kann dadurch reduziert werden.
- Der ausgeschiedene Kot vertreibt durch den „neuen“ Geruch die Milben und andere Ektoparasiten. Einer Besiedelung der Stalleinrichtungen und der Einstreu kann folglich vorgebeugt werden.
- Massenhafte Vermehrung kann somit bei rechtzeitigen Vorsorgemaßnahmen gestoppt werden. Der Milbenbesatz mit „leeren“, nicht mit Blut vollgesaugten Milben, kann dadurch zunehmen. Das kann den Reproduktionszyklus der Milben unterbrechen und den Parasitendruck im Stall vermindern.
- Es sind keine negativen Auswirkungen der pflanzlichen Zusatzstoffe auf die Eier- und Fleischqualität bekannt.
Wir empfehlen: Kraftfutter, das für die Herstellung von Lebensmitteln „ohne Gentechnik“ geeignet ist.
Für die Hobbyhaltung:
GALLUGOLD Legealleinfutter Premium OG: Alleinfuttermittel zur Versorgung von Legehennen und anderem Legegeflügel ab Legebeginn. Enthält pflanzliche Extrakte und Citrusschale. Erhältlich als Mehl im 20 kg Sack.
GALLUGOLD Eierglück Bunte Vielfalt Premium OG: Alleinfutter für legendes Geflügel während der gesamten Legeperiode mit Eiweiß-Mineral-Sticks. Enthält pflanzliche Extrakte und Citrusschale. Erhältlich im 20 kg Sack.
GALLUGOLD Legekorn Premium OG: Premium-Ergänzungsfuttermittel zur Rationsoptimierung von Legehennen und anderen legenden Geflügelarten ab Beginn der Legetätigkeit. Enthält pflanzliche Extrakte und Citrusschale. Erhältlich als Pellet im 20 kg Sack.
GALLUGOLD Legemehl Premium OG: Premium-Ergänzungsfuttermittel zur Rationsoptimierung von Legehennen und anderen legenden Geflügelarten ab Beginn der Legetätigkeit. Enthält pflanzliche Extrakte und Citrusschale. Erhältlich als Mehl im 20 kg Sack.
Für den Profi:
Bonimal FEED GK Vital MilbEx OG 750 kg BigBag: Premium-Alleinfutter für Legehennen ab Legebeginn für höchste Legeleistung mit mindestens 40 % Maisanteil und pflanzlichen Extrakten. Erhältlich als Mehl oder Pellet.
Bonimal FEED GK Legemehl MilbEx OG 750 kg BigBag: Premium-Ergänzungsfuttermittel für Legehennen ab Legebeginn als Ergänzer zu Weizen/Mais/Pflanzenöl für höchste Legeleistung mit mindestens 40 % Maisanteil und pflanzlichen Extrakten.
Flüssiges Ergänzungsfuttermittel:
Natur-el Fit Geflügel: für Ökobetriebe geeignet, natürliches Abwehrmittel mit pflanzlichen Extrakten (vormals Mitarom). Erhältlich in der 250 ml Flasche.
Hygienekonzept zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe
Die Serviceperiode sollte in Profibetrieben sehr gut durchgeplant werden, um alle notwendigen Schritte für Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchführen zu können. Hierzu gehören auch Maßnahmen zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe. Neben der Grobreinigung und dem Waschen des Stalls mit einem alkalischen Schaumreiniger wie dem Bonimal Care Stallblitz Foam sollte ein Desinfektionsmittel verwendet werden, das gegen Parasiten (Wurmeier, Kokzidienoocysten und Milbeneier) wirkt, wie das kersia® AGAKOK 2.5 im 10 kg Kanister.
Auch in der Hobbyhaltung sollte der Stall zunächst mit einem alkalischen Schaumreiniger z.B. DESIN-TEC® FL-R1 vorgereinigt und anschließend mit GALLUCARE RWC Organic DES desinfiziert werden.
Im Anschluss sollte der Stall mit amorpher Kieselsäure z.B. DESINTEC® M-Ex Pulver beschichtet werden. Dieser Wirkstoff bekämpft wirksam die Rote Vogelmilbe und beugt ihr vor. Der Vorteil amorpher Kieselsäure-Produkte besteht darin, dass die Rote Vogelmilbe bei Kontakt ausgetrocknet wird. Es entstehen keine Resistenzen gegen diesen Wirkstoff. Das DESINTEC® M-Ex Pulver wird mit einer Saug-Blas-Pistole (2–5 bar) zerstäubt. Beim Zerstäuben im Stall besonders auf die Ruheplätze und Nester der Schadinsekten blasen. Nach 2–3 Tagen kontrollieren und wenn nötig wiederholen. Alternativ kann auch die ready-to-use Suspension Desintec M-Ex RTU flüssig verwendet werden.
Wir empfehlen:
1. Alkalischer Schaumreiniger: Bonimal Care Stallblitz Foam (Profi) oder DESINTEC® FL-R1 (Hobby)
2. Desinfektionsmittel: kersia® AGAKOK 2.5 im 10 kg Kanister (Profi)
3. Amorphe Kieselsäure: Desintec M-Ex Pulver oder Desintec M-Ex RTU flüssig
Biozide vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen.
Zur Verbesserung des Stallklimas und zur Vorbeugung unangenehmer Außeneinflüsse kann zusätzlich Kieselgur oder Vulkangesteinsmehl eingesetzt werden.
Kieselgur ist für die trockene Zerstäubung sowie für eine flüssige Ausbringung geeignet. Bei der Trockenanwendung reichen zum Ausstäuben der Stallflächen bereits ca. 30–50 g/m². Eine weitere Anwendung nach ca. 14 Tagen mit 30 g/m² wird zur Vorsorge empfohlen. Bis sich der Staub abgesetzt hat, sollte Luftzug vermieden werden. Wir empfehlen das Tragen einer Atemschutzmaske bei der Anwendung.
Bei der Nassanwendung kann das Gemisch (1/3 Pulver mit 2/3 Wasser vermischt und gut verrührt) mit einer Rückenspritze, Sprühflasche oder einem Pinsel auf die zu behandelnden Flächen aufgebracht werden.
Zur Verringerung der Versteckmöglichkeiten sollte im Stall kein Holz verwendet und Materialen mit glatter Oberflächenstruktur bevorzugt genutzt werden. Da die Milben auch von Eierschachteln in den Bestand gebracht werden können, sollten keine bereits genutzten Eierschachteln verwendet werden.