Versuchsergebnisse

Als EU-Zulassung ist Melodie nicht in den Landessortenversuchen vertreten. Um trotzdem die Leistungsfähigkeit dieser Sorte zu prüfen, steht Melodie im BayWa internen Versuchsnetzwerk und muss mit bewährten LSV Kandidaten wie beispielsweise LG Architect, Avatar und Bender messen. Die genannten Sorten fungieren im Versuchsnetzwerk gleichzeitig als Verrechnungssorten. Auf insgesamt 14 Versuchsstandorten erreichte Melodie in den Jahren 2019 und 2020 Spitzenwerte mit einem Kornertrag von relativ 110 % und zählt damit zu den Top-Hybriden in den BayWa internen Versuchen. Dieses Ergebnis unterstreicht das enorme Kornertragspotential sowie die hohe Ertrags- und Umweltstabilität der Sorte. Unabhängig vom Jahr und Standort liefert Melodie zuverlässig hohe Erträge. Wir sind überzeugt, dass Melodie auch in Ihrem Raps Orchester nicht fehlen sollte.

Hallo, Sie haben für uns die Rapssorte MELODIE getestet. Würden Sie sich bitte kurz vorstellen.  
Mein Name ist Bernd Grom und ich führe einen Marktfruchtbetrieb in Hohenroth. Unsere Ackerböden befinden sich auf 300 m. über N.N. und können als sandiger Lehm mit 35 bis 38 Bodenpunkten beschrieben werden. Zwischen 1991 und 2021 wurden durchschnittlich jährliche Niederschlagsmengen in Höhe von 634,6 mm verzeichnet. 

Herr Grom, seit wann bauen Sie die Rapssorte MELODIE auf Ihrem Betrieb an und warum haben Sie sich für diese Sorte entschieden?  
Seit der Saison 2020/2021 baue ich die Sorte MELODIE an. Sie ist mir auf dem BayWa-Versuchsfeld in Hohenroth positiv aufgefallen. Aufgrund ihrer Frohwüchsigkeit, sowohl im Herbst wie auch im Winter, ihrer guten Optik und den hohen Erträgen konnte sie sich deutlich von den anderen Sorten abheben. Neben der Frohwüchsigkeit ist diese Sorte auch für spätere Saatzeitpunkte geeignet. In Kombination mit ihrer guten Frühjahrsentwicklung und der hervorragenden Toleranz gegen Staunässe und Trockenheit, überzeugt MELODIE mit einer sehr hohen Ertragsstabilität. 

Was hat Ihnen an MELODIE besonders gut gefallen? 
Sehr positiv hervorgestochen sind meiner Meinung nach, die Toleranz gegen Staunässe und Trockenheit, ihre Frohwüchsigkeit sowie die Ertragsstabilität. 

Welche Beobachtungen konnten Sie bei der Sorte während der Vegetation machen?  
Aufgrund der Witterung in 2021 sowie der späten Ernte der Vorfrucht, konnte der Raps erst relativ spät ausgesät werden. Durch die gute Jugendentwicklung konnte MELODIE dies allerdings optimal ausgleichen und mit einer hervorragenden Vorwinterentwicklung in die Vegetationsruhe starten. Im neuen Jahr waren viele Flächen von Staunässe geplagt, auch damit kam MELODIE sehr gut zurecht. Diese Eigenschaft erwies sich bereits in den Exaktversuchen in Hohenroth als sehr positiv, weswegen ich mich damals für einen Anbau dieser Sorte entschieden habe.  

Welche Eigenschaften sollten Ihrer Meinung nach passende Rapssorten besitzen?  
Für mich sind Eigenschaften wie Standfestigkeit, hohe Korn- und Ölerträge, eine gute Jugendentwicklung, Staunässeverträglichkeit sowie Robustheit sehr wichtig. In meiner Anbauzeit konnte MELODIE diese Anforderungen stets erfüllen. 

Werden Sie die Sorte MELODIE wieder anbauen und auch weiterempfehlen? 
Ja, ich kann die Sorte MELODIE guten Gewissens weiterempfehlen.  

Für unseren nachhaltigen Ansatz des Ackerbaus nutzen wir modernste Landtechnik, wie einen N-Sensor sowie die Möglichkeiten der digitalen Ertragskartierung. So können wir die Sorten in der Praxis gezielt testen und unsere eigenen Erkenntnisse sammeln. Im Jahr 2019 haben wir auf einem Schlag (30 ha/30 BP) zwei Rapssorten nebeneinander ausgesät. Die Kriterien für unsere Sortenwahl sind N-Effizienz, Spätsaattauglichkeit, vitale Einzelpflanzen, Winterhärte, Trockenheitstoleranz sowie Ertragsstabilität bei unterschiedlicher Bodengüte. Beide Sorten bestätigten ihre hervorragende Vorwinterentwicklung und nahmen nach Auswertung der N-sensor Werte ca. 80 bis 100 kg N/ha auf. Während die Vergleichssorte im Herbst in der Tendenz etwas mehr N als Melodie aufnehmen konnte, drehte sich das Bild im Frühjahr. Die Sorte Melodie überzeugte mit einer fantastischen Entwicklung unter den kühlen und trockenen Witterungsbedingungen im Frühjahr 2020. Auch nach den späten Frösten konnte Melodie überzeugen und zeigte insgesamt ein starkes Kompensationspotenzial. In Kombination mit der frühen Reife erzielte Melodie schließlich einen deutlichen Mehrertrag von 4 dt/ha. Dies unterstreicht das sehr hohe Ertragspotential und vor allem die N-Effizienz der Sorte Melodie.