Herbizidresistenzmanagement im Herbst betreiben

Wirkstoffklassenwechsel ist im Herbst gut möglich

Auf Ackerfuchsschwanzproblemstandorten müssen alle ackerbaulichen Möglichkeiten der Bekämpfung genutzt werden. Dazu gehört auch die Saatzeit! Später ist besser! Scheinbestellungen helfen zusätzlich! In von Ackerfuchsschwanz grünen Flächen darf auf keinen Fall ohne vorherige mechanische Bearbeitung oder Glyphosatanwendung eingesät werden.
 

Getreidelastige Fruchtfolgen, schwierige Böden und der einseitige Wirkstoffeinsatz haben die Fuchsschwanzpopulationen stark begünstigt. Hinzu kommen Resistenzen, die zu starken Minderwirkungen v.a. der ALS Hemmer (z.B. Atlantis, Broadway, Attribut) und der ACCase Hemmer (z.B. Axial, Traxos, Sword) geführt haben.
 

Ziel der Herbstbehandlung ist es einerseits einen Wirkstoffwechsel zu ermöglichen und andererseits vorhandene Resistenzen zu brechen. Nicht immer wird die Herbstbehandlung alleine ausreichen. Eine Nachbehandlung im Frühjahr ist teilweise nötig. Um Resistenzen vorzubeugen bzw. einzudämmen, muss über die Fruchtfolge ein Resistenzmanagement eingehalten werden. Neben einer vielfältigen Fruchtfolge kann nur ein Wirkstoffwechsel Resistenzen vermeiden/verzögern.
 

Auf Problemstandorten Ackerfuchsschwanz:
 

In Wintergerste konsequent verfügbare Mittel der Wirkstoffklasse K, eventuell in Kombination mit Mitteln der Wirkstoffklasse C bzw. bei späterem Einsatz mit Axial (Wirkstoffklasse A) kombinieren. An Flufenacet führt kein Weg vorbei. In Extremfällen Boxerkombinationen bzw. Boxer-Spritzfolgen mit Mitteln der Wirkstoffklasse K oder F. Aus Verträglichkeitsgründen nur Flächen mit ausreichender Saattiefe behandeln. Boxer alleine hat nur eine schwache Ackerfuchsschwanzwirkung. In Resistenzgebieten ist der Wirkstoff Prosulfocarb ein wichtiger Baustein in der Unterstützung und Absicherung der Ackerfuchsschwanzwirkung und wird dann mit 2,0 l/ha zu vollen Aufwandmenge, z.B. 0,5 - 0,6 l/ha Herold SC oder 3,0 - 4,0 l/ha Malibu zugemischt. Als fertiger 6 ha Pack steht Boxer in Kombination mit Cadou SC zur Verfügung 2,5 l/ha Boxer + 0,5 l/ha Cadou SC. Zur Absicherung im dikotylen Bereich sollten zusätzlich 65 g/ha Alliance zugemischt werden.

 

Auf Problemstandorten Windhalm:

Meist ALS-Resistenz: Daher im Herbst möglichst auf Produkte der Wirkstoffklasse B (Viper Compact) verzichten. Ebenfalls Einsatz der Wirkstoffklassen C, F und K, z.B. Bakata, Cadou SC, Herold SC, UP CTU.