Raps Blütenbehandlung

Schwerpunkt Skleriotinia

Im erfolgreichen Rapsanbau sollte die Blütenbehandlung fest mit eingeplant werden. Ziel ist die Bekämpfung der Weißstängeligkeit (Sklerotinia), welche zu deutlichen Ertragsverlusten führen kann. Unter feucht warmer Witterung keimen die im Boden vorhandenen Sklerotien aus und werden durch Wind und Wassertropfen in die Blattachseln der Rapspflanzen geschleudert. Dort sammeln sich häufig Blütenblätter, sodass der Pilz hier optimale Wachstumsbedingungen vorfindet. Das Pilzmycel dringt in den Stängel vor
und unterbricht dort die Leiterbahnen, in der Folge werden die Stängel weiß und es kommt zu Ertragsverlusten.
Um den Pilz zu bekämpfen stehen leistungsstarke Fungizide zur Verfügung, z.B. Treso, Propulse oder Cantus Gold. Weitere Zulassungen bestehen für Azoxystrobin-Produkte (z.B. Ortiva, Chamane) oder Prothioconazol-Produkte (z.B. Proline). Die Applikation erfolgt am besten in der Vollblüte (erste Blütenblätter fallen ab). Eine frühere Applikation ist mit den aktuellen Fungiziden möglich und ist dann sinnvoll, wenn nur kleinere Spritztechnik zur Verfügung steht. Die Wasseraufwandmenge möglichst hoch wählen 300 – 400 l/ha, um eine gute Durchdringung und Benetzung des Bestands zu erzielen. Sinnvoll ist es in den Abendstunden zu fahren, da dort der Raps biegsamer ist. Aus Sicht des Bienenschutzes ist dieser Termin ebenfalls zu bevorzugen.

Die aktuellen Blütenfungizide bieten auch Nebenwirkungen auf z.B. Alternaria. Neben der reinen fungiziden Leistung steigern die physiologischen Effekte den Ertrag z.B. verbessert die Schotenplatzfestigkeit sowie eine längere Umlagerung durch grünen Stängel. 

Schädlinge in der Blüte sind häufig der Kohlschotenrüssler und die Kohlschotenmücke. Die Schäden sind meist im Randbereich am stärksten ausgeprägt. Zur Bekämpfung der beiden Schädlinge nach Schwellenüberschreitung steht z.B. Karate Zeon oder Mavrik/Evure zur Verfügung. Dem Bienenschutz muss in diesem Fall besondere Beachtung geschenkt werden (siehe Tabelle).