Gelbschalen

Gelbschalen im Raps richtig aufstellen & Schädlinge kontrollieren

Ob im Frühjahr oder im Herbst, bei der Keimung, zur Blüte oder in der Reife – nahezu während der kompletten Vegetationsphase nehmen Rapsschädlinge Kurs auf den Acker.

Schützen Sie Ihren Raps und Ihre Ernte vor Rapsstängelrüssler, Rapsglanzkäfer und Co. und stellen Sie rechtzeitig Gelbschalen auf. Mithilfe der gelben Behälter können Sie das Ausmaß des Befalls genau beobachten und regelmäßig kontrollieren. So erfahren Sie einfach und unkompliziert, ob die Schadschwellen überschritten werden und wann es Zeit für gezielten Pflanzenschutz ist.

Unsere Inhalte rund um das Thema Gelbschalen im Raps

Dem leuchtenden Gelbton verdankt die Gelbschale ihren Namen. Doch wann wird sie in der Landwirtschaft eingesetzt und was müssen Sie beim Aufstellen berücksichtigen? Wir zeigen Ihnen, wie die Schalen funktionieren, wie das Monitoring und die Kontrolle der Rapsschädlinge vonstattengehen und welche Alternativen es gibt – kurz, einfach und verständlich erklärt.

Unsere BayWa-Services für besten Pflanzenschutz im Raps

Ob Großer Rapsstängelrüssler, Gefleckter Kohltriebrüssler oder Rapserdflöhe – die Zahl der Rapsschädlinge ist beträchtlich. Setzen Sie bei der Kontrolle und im Pflanzenschutz auf den richtigen Partner für die Landwirtschaft und lassen Sie sich von unseren erfahrenen Expertinnen und Experten beraten. Kontaktieren Sie uns einfach via E-Mail oder unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa Standorte und profitieren Sie von unserem Know-how bei Pflanzenschutz, Sortenwahl und Düngung. Als Agrarhandelspartner sind wir darüber hinaus gern bei der Vermarktung Ihrer Agrarerzeugnisse behilflich.

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Gelbschalen im Raps – wozu?

Wenn die Frühlingssonne die Temperaturen langsam nach oben treibt, starten Käfer, Hummeln, Bienen und andere Insekten in Richtung Rapsfeld. Diese Wanderungsbewegung muss genau beobachtet werden, denn nicht alle geflügelten Gäste sind im Rapsbestand willkommen. Schädlinge wie der Erdfloh und der Rapsglanzkäfer, der Gefleckte Kohltriebrüssler und der Große Raps-Stängelrüssler können den Ernteertrag drastisch mindern oder gar für einen Totalausfall sorgen.

Gelbschalen leisten einen wichtigen Beitrag beim Schutz von Raps und Ernteerfolg: Sie dienen im Pflanzenbau als eine Art Frühwarnsystem, mit dem Sie den Zuflug von Rapsschädlingen überwachen können. Überschreitet die Menge der in der Schale gesammelten Käfer, Fliegen oder Mücken einen bestimmten Wert, ist die Schadensschwelle erreicht – geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung und zum Pflanzenschutz müssen ergriffen werden.

Meister der Täuschung – So funktionieren Gelbschalen

Die Gelbfangschale hat ein recht unkompliziertes Prinzip: Sie besteht aus einer flachen, gelben Kunststoffschale und ist in eckiger oder runder Form sowie in verschiedenen Größen erhältlich. Das simple Frühwarnsystem täuscht rapshungrige Insekten: Sie halten die Schale für eine Futterquelle, weil deren knallig gelbe Farbe der der Rapsblüte gleicht. Statt leckeren Nektars findet sich im Inneren jedoch eine Mischung aus Wasser und Spülmittel. Das Spülmittel sorgt dafür, dass die Oberflächenspannung des Wassers verringert wird. Fallen die Tiere in die Flüssigkeit, können sie sie nicht mehr verlassen und gehen unter. Nun können Sie mit regelmäßigen Kontrollgängen prüfen, wie viele Schädlinge sich in einem bestimmten Zeitraum angesammelt haben und so den richtigen Zeitpunkt für Pflanzenschutzmaßnahmen, unter anderem mit Insektiziden, ermitteln.

Wichtig ist, dass sich immer eine ausreichende Menge Spülmittel-Wasser im richtigen Verhältnis im Behälter befindet. Strahlt die Sonne vom Himmel, verdunstet die Flüssigkeit schnell und macht die Falle wirkungslos. Regnet es, wird die Mischung möglicherweise verdünnt, die Oberflächenspannung steigt, Käfer, Fliegen und Mücken können leichter entkommen. Hier muss Spülmittel nachgefüllt werden. Löcher am oberen Rand der Schale verhindern ein Überlaufen und sorgen dafür, dass die Insekten nicht herausgespült werden. Wo diese Löcher nicht vorhanden sind, können Sie sie selbst nacharbeiten.

Um sicherzustellen, dass möglichst nur die vergleichsweise kleinen Rapsschädlinge und keine größeren Insekten und Nützlinge in die Falle geraten, ist die Schale mit einem gelben, engmaschigen Gitter abgedeckt. Darüber hinaus wird in der Regel ein Befestigungsstab mitgeliefert, auf dem Sie die Schale in verschiedenen Höhen befestigen können.

  • Gelbschalen im Raps

Zeitpunkt, Position, Anzahl: Gelbschalen im Raps richtig aufstellen

Beim richtigen Zeitpunkt für die Gelbschalen im Winterraps gilt: je früher, desto besser. Die ersten warmen Tage im Frühling sind schon Einladung genug für Rapsglanzkäfer, Rapsstängelrüssler und Co., ihre Winterquartiere zu verlassen. Dann sollten sich die Schalen bereits am Acker befinden. Im Herbst steht die Falle bereit, sobald die ersten Keimblätter des Rapses aus dem Boden kommen, denn schon jetzt können diesen zarten Jungpflanzen der Rapserdfloh und der Schwarze Kohltriebrüssler gefährlich werden. Während der winterlichen Vegetationsruhe sind keine Schalen nötig, denn auch die Schädlinge sind jetzt nicht aktiv.

Die besten Standorte für Gelbschalen

An jedem Rapsfeld sollten je nach Größe mindestens zwei, besser drei Gelbschalen angebracht werden. Stellen Sie auch Fallen auf den vorjährigen Rapsflächen auf, denn hier landet die neue Generation der Schädlinge oftmals zuerst. So können Sie anhand des Erstfluges vorhersagen, wie groß die Plage auf den neuen Feldern ausfallen wird. Positionieren Sie bei neuen Schlägen die Schalen in Richtung der Altbestände vom Vorjahr, denn es ist wahrscheinlich, dass die neuen Käfer, Fliegen und Mücken von dort kommen. Einige Schädlinge wie der Rapsglanzkäfer überwintern am nördlichen Rand von Wäldern und Baumgruppen. Richten Sie also den Standort Ihrer Schalen auch nach der Himmelsrichtung aus, aus der der Zuflug zu erwarten ist.

Wählen Sie den Standort für die Gelbschalen nicht zu dicht am Feldrand, sondern etwas weiter innen im Feld. Füllen Sie die Schalen nicht bis ganz oben mit Flüssigkeit, sondern lassen Sie etwas Platz bis zum Rand. Verwenden Sie immer unbeschädigte und leuchtend gelbe Schalen. Verblasste, ältere Modelle locken weniger oder gar keine Insekten an und verfälschen das Ergebnis des Schädlings-Monitorings. Justieren Sie außerdem die Höhe der Falle an der mitgelieferten Stange nach: Analog zum Wachstum der Rapspflanzen muss auch die Schale nach oben wandern – immer etwa auf gleicher Höhe wie die Spitzen des heranwachsenden Rapses. Das verstärkt den Täuschungseffekt für futtersuchende Insekten.

Alles unter Kontrolle! Gelbschalen im Raps überprüfen

Alle zwei bis drei Tage muss die Gelbfangschale kontrolliert werden. Zählen Sie die Ausbeute, getrennt nach Arten, und errechnen Sie den Mittelwert. Am besten führen Sie Buch über die Ergebnisse des Monitorings. Das Unterscheiden fällt leichter, wenn die Tiere trocken sind, eine Lupe ist darüber hinaus hilfreich. Überschreitet die Zahl der Käfer, Fliegen und Mücken die Bekämpfungsrichtwerte, ist Handlungsbedarf gegeben. Je nach Schädlings-Art liegt diese Schwelle bei unterschiedlichen Werten:

  • Großer Rapsstängelrüssler: fünf Käfer in drei Tagen
  • Gefleckter Kohltriebrüssler: 15 Käfer in drei Tagen
  • Rapserdfloh: 50 Käfer in drei Wochen, im Ökolandbau auch mehr

So hilfreich die Gelbschale auch ist: Verzichten Sie nicht auf regelmäßige Schüttelproben oder Klopfproben, um den Befall der Rapspflanzen genauer zu ermitteln. Die Schale zeigt nur Flugaktivitäten und den Erstflug der erwachsenen Tiere auf, nicht aber den konkreten Pflanzenbefall. Larven, die den Raps teilweise deutlich stärker beeinträchtigen, können nur durch die direkte Schädlingskontrolle der Pflanzen selbst entdeckt werden. Schütteln Sie dazu eine bestimmte Anzahl von Knospenständen – meist werden fünf mal zehn Stände empfohlen – über einem weißen Blatt Papier oder einer hellen Schale aus und zählen Sie die herausfallenden Tiere.

BayWa-Tipp

Bienen und Nützlinge beim Einsatz von Gelbschalen schützen

Nicht nur Rapsschädlinge, auch viele nützliche Insekten wie Bienen oder Hummeln fühlen sich von der leuchtend gelben Farbe des Rapses magisch angezogen. Damit sie nicht aus Versehen in die Gelbschale gelangen, sollten Sie nur Behälter einsetzen, die mit einem gut befestigten Netz oder Gitter in gelber Farbe abgedeckt sind. Die engen Maschen verhindern, dass größere Insekten in die Fanglösung fallen, für die kleineren Rapsschädlinge dagegen stellen sie kein Hindernis dar. Bei den meisten erhältlichen Modellen wird dieser Insektenschutz bereits mitgeliefert.

Digital & automatisiert – Alternativen zur klassischen Gelbschale

Neben der klassischen, gekauften oder selbst gebauten Gelbschale gibt es inzwischen auch digitale Gelbschalen. Diese informieren per Smartphone-Update über alle Vorgänge auf dem Rapsfeld. So wird das Monitoring weniger zeitaufwändig und die Datensammlung direkt digital aufgezeichnet. Die technisch versierten Fallen sind mit Kameras und Smartphone-Connection samt Solarpanel für die Energieversorgung ausgestattet. So können Sie sich den Kontrollgang aufs Feld alle zwei Tage sparen. Auch ein Wassertank ist mit an Bord, aus dem verdunstendes Wasser automatisch in der Fangschale nachgefüllt wird. Die Bilder aus der Kamera werden nicht nur zur Auswertung und Ansicht aufs Smartphone übermittelt, per Algorithmus erkennt die smarte Falle auch selbst Art und Ausmaß des Schädlingsbefalls.

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