6 Wochen frühlingsfrische Angebote – die BayWa Green Weeks sind da: Jetzt entdecken

Aktionszeitraum

  • Zeitraum BayWa Green Weeks 18.3. - 1.5.2024
  • 6 Woche Knaller-Angebote, super Marken und Hammer-Preise
  • Inklusive BayWa Green Weeks Oster Gewinnspiel
  • Nur solange der Vorrat reicht
  • Zu den BayWa Green Weeks

Herbizideinsatz in Wintergetreide Herbst 2022

Bestes Resistenzmanagement ist im Herbst möglich

Die Möglichkeiten in der Auswahl der Getreideherbizide haben sich im Vergleich zum letzten Jahr nicht groß geändert. Bei Mateno Duo gibt es nun zwei Packs:
1. Mateno Forte Set gegen Windhalm (0,35 l/ha Mateno Duo + 0,25 l/ha Cadou SC) und Vorauflaufanwendung mit hoher Menge 0,7 l/ha Mateno Duo + 0,5 l/ha Cadou SC (nur in Winterweizen und Triticale zugelassen!) bei starkem Ackerfuchsschwanzbesatz. Bei diesen Aufwandmengen geht der Pack auf.
2. Mateno Flexi Set gegen normalen Ackerfuchsschwanzbesatz im Nachauflauf mit Aufwandmengen von 0,35 l/ha Mateno Duo + 0,5 l/ha Cadou SC. Bei diesen Aufwandmengen geht der Pack auf.

Für die Bekämpfung von Gräsern ist nach wie vor der Wirkstoff Flufenacet der wichtigste Baustein, insbesondere in der Ackerfuchsschwanzbekämpfung. Ergänzt wird Flufenacet in den verschiedenen Produkten und Mischungen mit Pendimethalin, Prosulfocarb, Chlortoluron oder Aclonifen, um die Gräserwirkung weiter zu verbessern und abzusichern. Im Bereich Windhalm ist die Lage etwas besser. Die Herbstprodukte erfassen den Windhalm in der Regel sicher und auch im Hinblick auf Resistenzen bei den Sulfonylharnstoffen im Frühjahr (Husar Plus, Broadway) ist eine Herbstbehandlung gegen Windhalm eine preiswerte und sichere Lösung.
Für eine gute Wirkung der Herbstprodukte sollte die Fläche entsprechend vorbereitet sein, d.h. feinkrümeliges Saatbett, eventuell dazu Walzen, allerdings nicht auf zu Verschlämmung neigenden schluffigen Böden. Um die Kulturverträglichkeit zu gewährleisten ist auf eine ausreichende Bedeckung des Saatguts mit Erde zu achten, speziell im Roggen und hohen Flufenacet Mengen kann es schnell zu Ausdünnungen kommen.
Bodenfeuchtigkeit ist sehr wichtig für eine gute Wirkung. Genauso ist darauf zu achten, dass bei Ackerfuchsschwanz die Behandlung rechtzeitig erfolgt, also am besten im Vorauflauf (VA) oder im sehr frühen Nachauflauf (NA). B

Bei der Windhalmbekämpfung hat man etwas mehr Spielraum im Anwendungstermin. Nach der Herbizidspritzung sollte es 1–2 Tage frostfrei sein, insbesondere wichtig beim Einsatz von Boxer. Bei Produkten mit den Wirkstoffen Pendimethalin und Prosulfocarb sind die wirkstoffspezifischen Auflagen zu beachten (90 % Düse, 3 m/s Wind, 300 l H2O/ha, 7,5 km/ha, siehe NT 145,146,170)
Resistenzen von Windhalm gegen Sulfonylharnstoffe im Frühjahr nehmen leider zu. Die Herbstbehandlung stellt hier im Resistenzmanagement eine sehr gute Alternative dar, zumal sie im Vergleich preiswert ist. Die Behandlung sollte bis BBCH 13 (hier enden oftmals die Zulassungen) des Getreides erfolgen. In der Regel findet sich auf den leichteren Böden, wo Windhalm schwerpunktmäßig auftritt, auch Kornblume und Klatschmohn, hierauf in der Unkrautleistung der Produkte achten.
Als Mischpartner für Kornblume bieten sich die blattaktiven Herbizide Primus, Pointer SX, Trimmer WG oder die über den Boden wirkenden Produkte Viper Compact, CTU 700 oder auch Cleanshot (Blatt- und Bodenwirkung) an.
Oftmals sind diese Unkräuter zum Behandlungszeitpunkt der Bodenherbizide noch nicht aufgelaufen, dann muss im Frühjahr auf diese Unkräuter kontrolliert werden. Nachbehandlungen sind im Frühjahr mit beispielsweise 50 g/ha Pointer Plus bzw. 30 g/ha Pointer SX oftmals effektiver. In der Windhalmbekämpfung kann die Herbizidbehandlung auch gut mit einem Blattdünger (v. a. Mangan) kombiniert werden.

Im Bereich Ackerfuchsschwanz sprechen einige, oftmals zwingende Punkte für den Einsatz eines Herbstherbizids:

  • Aktives Resistenzmanagement durch komplett andere Wirkstoffgruppen
  • Bodenherbizide als Resistenzbrecher nutzen
  • Vereinfachte Spritzarbeit im Frühjahr, v. a. wenn noch Raps, Rübe, Leguminosen im Frühjahr gespritzt werden müssen. Die Gefahr einer verunreinigten Spritze mit Sulfonylharnstoffen ist geringer
  • Auf massiven Ackerfuchsschwanzstandorten wird der Druck durch das Herbstherbizid schonmal deutlich gemindert, sodass eine Nachlage im Frühjahr besser wirken kann. In der Bekämpfung des Ackerfuchsschwanz müssen verschiedene Standorte und Strategien unterschieden werden:
    • Normaler Ackerfuchsschwanz Besatz: Herbstbehandlung optional, aus Gründen des Resistenzmanagements sinnvoll, zumindest auf einem Teil der Flächen; Schwer bekämpfbarer Ackerfuchsschwanz, hoher Besatz: Herbstbehandlung möglichst in allen Getreidekulturen, Zumischpartner zum Flufenacet nutzen.

Einsatztermin für die Herbizide im Bereich Ackerfuchsschwanz ist in jedem Fall der Vorauflauf bzw. sehr früher Nachauflauf. Auf Standorten mit einem sehr hohen Besatz bzw. Resistenzen eine blattaktive Spritzung im Spätherbst einplanen („Nikolausspritzung“ mit Axial 50 bzw. Traxos). Generell ist bei einem hohen Besatz und dementsprechend hohen Aufwandmengen eine verminderte Verträglichkeit für das Getreide möglich. Speziell in Wintergerste und Roggen kann es zu Aufhellungen bzw. Ausdünnungen kommen. Bei hohem Ackerfuchsschwanz Druck muss dies aber toleriert werden.
Abmildern lässt sich der Stress durch eine angepasste Menge von Diflufenican (DFF). Gut verträglich sind max. 80 g DFF/ha. Dies ist z. B. mit Cadou Pro, Viper Compact + Franzi oder einer reduzierten Menge Mertil ergänzt mit reinem Flufenacet möglich.
Zumischpartner zum Flufenacet auf Ackeruchsschwanz-Starkbefallsflächen können 2,0 – 3,0 l/ha Boxer oder 1,0 – 3,0 CTU 700 sein. Bei CTU die Sortenverträglichkeit im Weizen beachten!