Klauenkrankheit Mortellaro bei Rindern

Mortellaro, auch als Digitale Dermatitis bekannt, ist eine der häufigsten und wirtschaftlich bedeutendsten Klauenkrankheiten in der Rinderhaltung. Sie verursacht nicht nur erhebliche Schmerzen und Lahmheit bei den betroffenen Tieren, sondern führt auch zu sinkender Milchleistung und Fruchtbarkeitsproblemen. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen kann sich die Erkrankung rasant in der Herde ausbreiten und chronische Verläufe annehmen, die schwer zu therapieren sind.

Für Landwirte bedeutet Mortellaro nicht nur gesundheitliche Einschränkungen ihrer Tiere, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Verluste durch verringerte Produktivität und erhöhte Tierarztkosten. Ein effektives Management, bestehend aus Hygiene, regelmäßiger Klauenpflege und frühzeitiger Behandlung, ist daher essenziell, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und langfristig Schäden zu minimieren. Bei uns erfahren Sie alles Wichtige über die Ursachen, Symptome, Behandlung und Präventionsmaßnahmen von Mortellaro – praxisnah und mit konkreten Handlungsempfehlungen für Ihren Betrieb.

Inhaltsverzeichnis

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Auf einen Blick – Checkliste bei Mortellaro*

* Haftungsausschluss: Diese Informationen stellen keine medizinischen Ratschläge dar und ersetzen keine medizinische Diagnose, Beratung und Behandlung diesbezüglich durch einen Tierarzt. Trotz größter Sorgfalt bei deren Erstellung kann keine Gewähr und keine Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen werden.

Symptome Vorbeugen Behandeln

✔ rötliche, feuchte Hautläsionen an den Klauen

 

✔ erdbeerartige Wucherungen mit rauer Oberfläche

 

✔ faulig-süßlicher Geruch der betroffenen Stellen

 

✔ Schmerzen und Lahmheit, oft an den Hinterbeinen

 

✔ Entlastung des betroffenen Beins, häufiges Liegen

 

✔ Lecken oder Scheuern der betroffenen Klauen

 

✔ verminderte Futteraufnahme, Gewichtsverlust

 

✔ geringere Milchleistung und Fruchtbarkeit

✔ Vermeidung von Feuchtigkeit auf Lauf- und Liegeflächen

 

✔ saubere Böden und regelmäßige Reinigung

 

✔ regelmäßige Klauenpflege alle 3–6 Monate

 

✔ Klauenbäder zur Desinfektion

 

✔ Reduzierung von Verletzungen und Infektionsrisiken (z. B. Einsatz von Gummimatten)

 

✔ optimale Fütterung für starke Klauen

 

✔ Früherkennung durch regelmäßige Klauenkontrolle

 

✔ Trennung infizierter Rinder

✔ Konsultation eines Tierarztes

 

✔ Reinigung der Klauen

 

✔ Antibiotika-Sprays

 

✔ antiseptische Salben

 

✔ Verbandtechnik (optional)

 

✔ systemische Antibiotika bei schweren oder chronischen Infektionen

 

✔ Schmerzmittel (NSAIDs) zur Linderung der Entzündung und Verbesserung des Wohlbefindens

 

✔ Klauenbäder zur Eindämmung der Infektion

 

✔ Separation betroffener Kühe

 

Mortellaro beim Rind – Was ist das?

Mortellaro, auch als Digitale Dermatitis (DD) oder aufgrund ihres Symptombilds als Erdbeerkrankheit bezeichnet, ist eine infektiöse Klauenerkrankung bei Rindern. Sie betrifft die Haut im Bereich der Klauen einschließlich Fesselbeuge und Ballen und kann für die betroffenen Tiere sehr schmerzhaft sein. Mortellaro wird durch Bakterien, insbesondere Treponemen, verursacht und tritt vor allem in Milchviehbeständen auf. Die Erkrankung ist hochansteckend, verläuft in Stadien und breitet sich oft innerhalb einer Herde aus. Besonders gefährdet sind …

  • Hochleistungstiere, deren Stoffwechselbelastung hoch ist
  • Jungtiere und erstkalbende Kühe, deren Immunsystem nicht vollständig entwickelt oder durch die erste Laktation gestresst ist
  • Rinder aus Laufstallhaltung
  • Kühe mit schlechter Klauenpflege oder aus feuchten und unhygienischen Haltungsbedingungen

Ursachen von Mortellaro bei Rindern

Auslöser für die entzündliche Hautkrankheit ist eine Infektion vornehmlich mit den spiralförmigen Bakterien der Gattung Treponema, die unter feuchten und unhygienischen Bedingungen gedeihen können. Bakterien wie Fusobacterium necrophorum und Dichelobacter nodosus können die Infektion verschärfen. Die Erreger gelangen über die Haut in die Klauen der Kühe und nutzen geschädigte Stellen – zum Beispiel feuchte, aufgeweichte oder verletzte Haut im Bereich des Zwischenklauenspalts oder an den Klauenrändern – als Eintrittspforten. Sie dringen nicht tief in den Körper ein, sondern vermehren sich nur in der obersten Hautschicht (Epidermis), wo sie Entzündungen verursachen und das Gewebe schrittweise zerstören.

Zahlreiche Faktoren bei Tier und Stall begünstigen und fördern die Infektion mit Mortellaro:

  • Feuchte und unhygienische Stallbedingungen: Feuchte, verschmutzte Laufgänge und Liegeflächen schaffen ideale Bedingungen für ein Bakterienwachstum. Gülle, Matsch und Nässe weichen die Haut an den Klauen auf und erleichtern das Eindringen der Erreger ebenso wie kleine Risse oder Abschürfungen, die durch raue Böden entstehen können. Übrigens: Auch beim Weidegang kann ein dauerhaft nasser Untergrund eine Infektion zur Folge haben.
  • Mangelnde Klauenpflege: Unregelmäßige oder falsche Klauenpflege kann zu kleinen Verletzungen führen, die als Eintrittspforten für die Bakterien dienen. Wird weniger als halbjährlich oder unsachgemäß sowie mit nicht desinfiziertem Werkzeug gearbeitet, fördert auch dies die Bedingungen für Mortellaro.
  • Übertragung durch Tierkontakt: Die Krankheit ist hochansteckend und wird durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminierten Flächen und Materialien (zum Beispiel Spaltenböden, Klauenpflegematerial) verbreitet.
  • Schwaches Immunsystem: Stress, unausgewogene Ernährung oder andere Erkrankungen können das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Mortellaro erhöhen. Belastungen wie beispielsweise die Kalbung, große Hitze oder eine hohe Milchleistung können sich ebenso auf das Risiko für eine Infektion auswirken.
  • Genetische Disposition: Bei einigen Rinder-Rassen oder Linien von Milchkühen wurde eine höhere Anfälligkeit für Mortellaro beobachtet. Daher liegt es nahe, dass auch eine genetisch bedingte Immunkompetenz Einfluss haben könnte.

Symptome und Diagnose von Mortellaro beim Rind

Mortellaro (Digitale Dermatitis) tritt häufiger an den Hinterbeinen auf als an den Vorderbeinen und verläuft in mehreren Stadien, die sich in ihrem Erscheinungsbild und ihrer Schwere unterscheiden. Diese werden oft nach dem M-Stadium-Schema eingeteilt, das Landwirte und Tierärzte dabei unterstützt, die Klauenerkrankung gezielt zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung zu treffen.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch …

  • regelmäßige Klauenkontrolle im Rahmen der Klauenpflege
  • Reinigung und Klauenpflege: Entfernung von Schmutz und Mist, gründliche Reinigung mit Wasser, Freilegen verdächtiger Läsionen; eventuell Fixieren des Rinds nötig
  • Sichtkontrolle: Untersuchung der Klauen auf Rötungen und schmerzhafte Läsionen (rötlich oder grau)
  • Geruchskontrolle: bei frühen und akuten Stadien faulig-süßlich bis übelriechender Geruch
  • Lahmheitsbeurteilung: Beobachtung auf vorsichtiges Auftreten, Entlasten des Beins, Lahmheit, vermehrtes Liegen
  • mikrobiologische Untersuchung (PCR) mittels Gewebeprobe: ist aufgrund der klinischen Diagnose meist nicht erforderlich und wird vor allem in Zweifelfällen durchgeführt

Die charakteristischen erdbeerähnlichen Wucherungen, denen die Rinderkrankheit ihren populären Namen Erdbeerkrankheit verdankt, treten hauptsächlich in den akuten Stadien (insbesondere M2) der Erkrankung auf. Die rötlich-grauen, feuchten Läsionen mit einer wulstigen, rauen Oberfläche erinnern optisch an die Textur und an das Aussehen von Erdbeeren.

Je stärker die Symptome von Mortellaro ausfallen, desto mehr wirkt sich dies auf den Gesamtzustand und die Leistungsfähigkeit des Rinds aus. Aufgrund der Schwierigkeiten beim Laufen liegen die Kühe vermehrt. Es kann zu geringerer Futteraufnahme und in der Folge zu Gewichtsverlust, verminderter Milchleistung oder Fruchtbarkeitsproblemen kommen.

Stadium Symptome
M0 – klinisch keine Symptome erkennbar

✔ keine sichtbaren Läsionen

✔ Haut intakt, keine Anzeichen einer Infektion

M1 – Frühstadium

✔ kleine, runde oder ovale Läsionen vor allem im Klauenspalt (<2 cm)

✔ leicht gerötete oder weiß verfärbte Hautstellen, leicht entzündet, jedoch oft unauffällig (Ausschlag)

✔ teilweise übelriechender, schmieriger Belag sowie verunreinigtes Fell an der betroffenen Stelle

✔ kaum Lahmheit, unangenehm, jedoch noch kein starker Schmerz

✔ vermehrtes Lecken der betroffenen Stellen

M2 – akutes Stadium

✔ offene, blutige, stark entzündete Läsionen in der Zwischenzehenhaut, Ballenhornregion oder im Fersenbereich; deutlich sichtbar (>2 cm)

✔ faulig-süßlicher Geruch durch nekrotisches Gewebe

✔ feuchte rötliche oder graue blumenkohlartige Wucherungen

✔ Kuh hat Schmerzen, entlastet das Bein, lahmt (teilweise stark) und/oder liegt vermehrt

✔ häufiges Lecken der betroffenen Stellen

✔ hohe Ansteckungsgefahr

M3 – abheilendes Stadium

✔ Symptome weniger intensiv

✔ Läsionen mit schwer abziehbarem, dunklem Schorf (Krustenbildung), nicht schmerzhaft

✔ Geweberegeneration beginnt (Bildung einer dünnen Hautschicht)

✔ Lecken der betroffenen Stellen

✔ Kuh weiterhin anfällig für Rückfälle

✔ Stadium weniger infektiös, jedoch weiterhin ansteckend

M4 – chronisches Stadium

✔ verhornt wirkende Läsionen sowie verdickte Wucherungen mit teilweise warzenartigen Fortsätzen

✔ weniger schmerzhaft, aber schwer behandelbar und anhaltend infektiös

✔ hohe Rückfallgefahr, kann sich schubweise zu M2 verschlimmern

M4.1 – chronisches, rezidivierendes Stadium

✔ erneuter Übergang in die akute Phase (M1 oder M2) durch aktive Infektion einer chronischen M4-Läsion

✔ Wechsel zwischen ruhigem und akutem Zustand

 

Maßnahmen und Behandlung von Mortellaro bei Kühen

Die Behandlung von Mortellaro (Dermatitis digitalis, DD) hängt vom Schweregrad der Infektion ab. Sie umfasst meist eine Kombination aus lokaler Therapie, systemischer Antibiotika-Gabe, unterstützenden Klauenbädern und einem konsequenten Hygienemanagement.

Tipp: Markieren Sie infizierte Tiere und separieren Sie sie nach Möglichkeit. Werden Tiere zugekauft, sollten diese besonders sorgsam auf Mortellaro Symptome geprüft werden.

Ziehen Sie außerdem bei Verdacht auf Mortellaro bitte auch bei leichten Verläufen immer einen Tierarzt hinzu. Dieser kann entsprechende Maßnahmen verordnen und Sprays, Salben, Schmerzmittel und bei Bedarf Antibiotika verschreiben. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung verhindern schwere Verlaufsformen und wirtschaftliche Verluste.

A) Lokale Behandlung

Die lokale Behandlung ist die wichtigste Maßnahme, da Mortellaro eine oberflächliche Hautinfektion ist. Sie umfasst:

  • Reinigung der betroffenen Stellen

    • Entfernung von Schmutz, Kot und nekrotischem Gewebe mit Wasser oder physiologischer Kochsalzlösung
    • Falls erforderlich sanftes Abbürsten oder vorsichtiges Kratzen mit einem Spatel, um die erkrankte Haut freizulegen
    • Trocknen der Stelle, um eine bessere Haftung der Medikamente zu gewährleisten
  • Einsatz von Antibiotika-Sprays und Salben

    • Tetrazyklin-Spray (Oxytetracyclin, Chlortetracyclin): wirkt gegen Treponemen und sekundäre bakterielle Infektionen; muss mehrmals täglich und über mehrere Tage auf die betroffenen Stellen gesprüht werden (siehe Packungsbeilage oder Anweisungen des Tierarztes)
    • Antiseptische Gels und Salben (zum Beispiel Kupfersulfat-, Zink- oder Jodsalben): fördern die Wundheilung und reduzieren Entzündungen; nach der Reinigung auf die betroffene Stelle auftragen (siehe Packungsbeilage oder Anweisungen des Tierarztes)
  • Verbandtechnik (optional auf Anweisung des Tierarztes)

    In schwereren Fällen kann ein Verband helfen, die Heilung zu beschleunigen. Dabei werden nach der Reinigung und dem Auftragen eines Sprays oder einer Salbe Wundauflagen (Gaze), Fixierbinden und/oder wasserfeste Schutzverbände angelegt. Der Verband muss regelmäßig gewechselt werden. Achtung: Nicht ordnungsgemäß angewendet können Verbände das feuchte Milieu erhalten und das Wachstum der Bakterien fördern.

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B) Systemische Behandlung

Systemische Antibiotika und Schmerzmittel werden nicht grundsätzlich benötigt, können aber bei schwerwiegenden, chronischen oder stark entzündeten Fällen sinnvoll sein. Sie dürfen nur nach tierärztlicher Kontrolle verabreicht werden.

  • Antibiotika-Injektionen (zum Beispiel langwirksame Tetrazykline): wirksam gegen Treponema und andere bakterielle Erreger; einmalige Injektion, Wiederholung nach 48 Stunden möglich
  • Schmerzmittel (NSAIDs) zur Linderung der Entzündung und Verbesserung des Wohlbefindens (zum Beispiel Meloxicam oder Flunixin intravenös oder subkutan)

C) Klauenbäder zur unterstützenden Therapie

Fußbäder helfen, bestehende Infektionen mit der Erdbeerkrankheit einzudämmen und eine Neuinfektion zu minimieren. Sie sollten regelmäßig, aber nicht übermäßig angewendet werden. Geeignete Lösungen für Fußbäder sind unter anderem Kupfer- und Zinkchelat, Kupfersulfat, Formalin, Zink- und Peressigsäurelösungen oder Jodlösungen.

Klauenbäder können je nach Herstelleranweisungen mehrmals pro Woche für etwa zwei bis drei Minuten durchgeführt werden. Dabei werden die betroffenen Kühe meist durch das Bad getrieben. Farbige Lösungen erleichtern die Erfolgskontrolle.

Achten Sie darauf, dass die Lösung frisch ist, um weitere/erneute Kontaminationen zu vermeiden. Im Anschluss sollten die Rinder auf trockenem Boden stehen, damit die Klauen nicht sofort wieder verschmutzen.

Mortellaro bei Rindern vorbeugen

Um Mortellaro bei Rindern vorzubeugen, können Sie eine Vielzahl von Maßnahmen ergreifen, die auf gute Stallhygiene, richtige Klauenpflege und auf die Verbesserung des Managements abzielen. Die Prävention ist entscheidend, um das Auftreten und die Ausbreitung von Mortellaro zu minimieren.

Saubere und trockene Böden

Feuchtigkeit und Schmutz begünstigen das Wachstum von Treponemen und anderen Bakterien, die Mortellaro verursachen. Reinigen Sie daher regelmäßig die Lauf- und Liegeflächen von Kot, Urin und Feuchtigkeit und halten Sie sie trocken. Gummimatten oder rutschfeste Böden können dazu beitragen, die Klauen der Tiere vor Verletzungen zu schützen und Eintrittspforten für die Erreger zu minimieren. Hygienische Einstreu und ausreichende Belüftung helfen, die Feuchtigkeit im Stall zu reduzieren und die Klauen zu schonen.

Regelmäßige Klauenpflege

Die korrekte und regelmäßige Klauenpflege ist entscheidend, um die Klauen gesund zu erhalten. Es wird empfohlen, die Rinderklauen alle 3 bis 6 Monate zu schneiden, um eine richtige Belastung zu gewährleisten und Verletzungen zu vermeiden. Bei der Klauenpflege sollten Anzeichen von Mortellaro frühzeitig erkannt werden, damit eine sofortige Behandlung erfolgen kann. Falls Sie als Landwirt nicht über die nötige Erfahrung verfügen, sollten Sie einen Fachmann, zum Beispiel einen Klauenpfleger hinzuziehen, um sicherzustellen, dass die Klauen sachgemäß gepflegt werden.

Einsatz von Klauenbädern

Klauenbäder gelten als eine wirksame Präventionsmaßnahme. Sie helfen, die Klauen zu desinfizieren und eine Infektion mit Treponemen zu verhindern. Gängige Lösungen sind Kupfersulfat (2–5 %) oder Formalin (3–5 %). Die Bäder sollten regelmäßig durchgeführt werden, besonders in Ställen mit hoher Feuchtigkeit, schmutzigen oder nassen Böden (bei Milchkühen zum Beispiel nach dem Melken). Je nach Hersteller und Produkt wird eine Anwendung zwei- bis dreimal pro Woche empfohlen. Dabei sollten die Rinder etwa zwei bis drei Minuten im Fußbad stehen, damit die Lösung gut einwirken kann.

Optimale Fütterung

Eine tiergerechte Ernährung ist wichtig, um die Klauengesundheit zu unterstützen. Die Nährstoffe Biotin, Zink und Kupfer wirken sich auf die Klauenhornqualität aus und fördern das Wachstum und die Festigkeit des Klauenhorns. Ein Nebeneffekt: Durch eine ausgewogene Fütterung kann auch das Risiko von Verdauungsstörungen und erhöhtem Kotbefall reduziert werden, was wiederum die Wahrscheinlichkeit von Infektionen verringert.

Gesundheitsmanagement

Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Mortellaro verhindert eine Ausbreitung der Krankheit und verringert die Notwendigkeit von Antibiotika. Integrieren Sie daher die regelmäßige (notfalls tägliche) Kontrolle der Klauen und des Zwischenklauenspalts in Ihr Betriebs-Management, um Veränderungen oder Auffälligkeiten schnell zu erkennen. Führen Sie ein Dokumentationssystem ein, um die Häufigkeit und Schwere von Mortellaro-Fällen zu überwachen. Lassen Sie sich regelmäßig von einem Tierarzt oder Klauenpfleger beraten, um sicherzustellen, dass Ihre Präventionsstrategien effektiv sind.

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* Haftungsausschluss: Diese Informationen stellen keine medizinischen Ratschläge dar und ersetzen keine medizinische Diagnose, Beratung und Behandlung diesbezüglich durch einen Tierarzt. Trotz größter Sorgfalt bei deren Erstellung kann keine Gewähr und keine Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen werden.