Pflanzenschutz im Getreide
Schädlingslexikon – Erst erkennen, dann handeln.
Für eine optimale Behandlung und Betreuung der Bestände ist es notwendig, sämtliche Schadbilder und Schädlinge richtig identifizieren zu können.
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Wirtspflanzen
- Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, TriticaleSchadbild (Bild)
- Im Frühjahr und Herbst: Vergilbung der Herztriebe
- Absterben der Triebe / gesamten Pflanze
- An Triebbasis: glasig-weiße Larve mit schwarzen Mundhaken
- Frühsommer: partielle Taubährigkeit möglichVerwechslungsgefahr
- Bei Winterweizen: im Frühjahr mit Brachfliegenbefall
- Drahtwurmbefall beim Absterben der TriebeGünstige Bedingungen
- Trocken-warme Witterung
- Wintergerste in der Nähe von Grünland
- Wintergetreide: frühe Aussaat
- Sommergetreide: späte AussaatBekämpfung
- Aussaattermine anpassen
- Pflanzenwachstum fördern
- Insektizide -
Wirtspflanzen
- Winterweizen, Wintergerste, Roggen
- Sommergetreide nur selten betroffenSchadbild
- Im Frühjahr: Vergilbung der Herztriebe
- Absterben der Triebe
- An Beginn der Triebe: ca. 8 mm große, weißliche LarvenVerwechslungsgefahr
- Gelbherzigkeit im Frühjahr und Herbst auch nach Fritfliegenbefall
- DrahtwurmbefallGünstige Bedingungen
- Lockerer Boden mit guter Struktur
- Brach- und HackfruchtflächenBekämpfung
- Viel Regen nach dem Fliegenschlupf im Mai / Juni
- Trockenheit nach Eiablage
- Eier in tiefe Bodenschichten pflügen
- Schnellen Auflauf fördern
- Betroffenen Bestände im Frühjahr walzen
- Insektizide -
Wirtspflanzen
- Hafer, Sommerweizen, SommergersteSchadbild
- Schlechte Bestockung beim Getreide
- Langsames Wachstum, Verfärbung, Kümmerähren und -rispen
- Hoher Anteil an Unkraut
- Schlechtes Wurzelwerk (kurz, verdichtet)
- Ab Mitte Juni: ZystenVerwechslungsgefahr
- Nährstoffmangel
- Bodenverdichtung
- Staunässe
- Trockenheit
- GelbverzwergungsvirusGünstige Bedingungen
- Leichte und lockere Böden
- Kühle und feuchte Witterung
- Anschließende TrockenheitBekämpfung
- Aussaat von weniger anfälligem Getreide
- Sommergetreide nur selten ausbringen (ca. alle fünf bis sechs Jahre)
- Hack-, Öl- und Hülsenfrüchte stärken den Boden -
Wirtspflanzen
- Sommergerste, Weizen, RoggenSchadbild
- Wuchshemmung
- Blattschneide geschwollen
- Beulen (Sättel) fühlbar
- Orangefarbene Larve auf dem HalmVerwechslungsgefahr
- Zwergwuchs
- Gelbe WeizenhalmfliegeGünstige Bedingungen
- Hoher Niederschlag
- Feuchte Lagen
- Enge Fruchtfolge
- Schwere BödenBekämpfung
- Weite Fruchtfolge
- Bekämpfung der Quecken
- Tiefe Pflugfurche im Herbst
- Insektizid -
Wirtspflanzen
- Sommerweizen, Sommergerste, WinterweizenSchadbild
- Steckenbleiben der Ähren in Blattscheide
- Von der Ähre bis zu oberstem Halmknoten Fraßrinne / Ähre mit Fraßschaden
- Gelblich-weiße Larve am Anfang des Fraßganges
- Geringe Kornzahl
- Taubährigkeit
- Zweite Generation des Schädlings auf Ausfallgetreide, Quecken und früh gesäter Winterung:
Herzblatt: stirbt ab
Triebe: Verdickung und VerkrümmungVerwechslungsgefahr
- Halmverkürzung auch durch ZwergsteinbrandBekämpfung
- Schnelle Jungentwicklung fördern
- Sorten mit frühzeitigem Schlossbeginn bevorzugen
- Insektizide -
Wirtspflanzen
- SommergersteSchadbild
- Frühsommer: auf Blattspreite zuerst feine, parallel zu den Blattfaden verlaufende Rinnen
- Ca. 5 mm große, weißliche Larven
- Vertrocknung der Blattminen / ganzer BlattetagenVerwechslungsgefahr
- Getreidehähnchen
- Pilzbefall, z.B. Netzfelckenkrankheit oder GelbrostBekämpfung
- Tiefe Bodenbearbeitung
- Unterpflügen befallener Strohreste
- Insektizide
Getreidekrankheiten - Maximale Erträge mit einem gesunden Pflanzenbestand
Um einen gesunden Pflanzenbestand von Anfang bis Ende sicherstellen zu können, sollten die Bestände laufend auf Symptome untersucht und bei Bedarf behandelt werden.
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Bedeutung
- Beeinträchtigt die Vitalität der Weizenpflanzen
- Ertragseinbußen bis zum 30 %Voraussetzungen
- Infizierte Ernterückstände
- Feuchte Bestände über mehrere Tage
- Tagesminimumtemperatur ab 4°CSchadbild
- Zu Beginn gelbgrüne ovale Blattflecken
- Dann absterben des Blattgewebes
- Schwarze, in Reihe angeordnete Fruchtrper (Pyknidien) auf beiden BlattseitenVorbeugung
- Mäßige Halmverkürzung
- Frühsaaten vermeiden
- Angepasste Fruchtfolge
- Verabreichung von KontaktmittelnBekämpfung
- Applikation von systemischen Fungiziden, Azolen, Carboxamiden oder Strobilurinen je nach Bedarf -
Bedeutung
- Bedeutenste Fruchtfolgekrankheit im Getreidebau
- Weizen: bis zu 70 % Etragseinbußen
- Gerste: bis zu 30 % ErtragseinbußenVoraussetzungen
- Infizierte Getreidebestände, Ausfallgetreide, Schadgräser oder Ernterückstände
- Anbau von Weizen nach Weizen, Gerste, Roggen oder Triticale
- Strukturschäden
- Frühsaat des Bestandes
- Warme und feuchte Witterung in Herbst, Frühjahr sowie SommerSchadbild
- Absterben von Wurzeln
- Braunfärbung der Halmbasis und Blattscheiden
- Vergilben der Blätter
- WeißährigkeitVorbeugung
- Vermeidung von Stoppelweizenanbau
- Bodenleben fördern
- Gute Stroh- und Wurzelrotte
- Ungräser v.a. Quecke bekämpfen
- Saatgutbeizung gegen Schwarzbeinigkeit
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Bedeutung
- Reduktion des TKG
- Ertragseinbußen bis zu 25 %Voraussetzungen
- Infiziertes Ausfallgetreide, Ernterückstände oder Nachbarflächen
- Mehltauanfällige Sorten
- Strukturschäden
- Frühsaat der Winterweizen-, Spätsaat der Sommerweizenbestände
- Warme Witterungen mit geringer Sonneneinstrahlung und ohne StarkregenereignisseSchadbild
- Weißes flauschiges Pilzgeflecht auf Blättern
- Vergilben und Absternben der befallenen PflanzenteileVorbeugung
- Anbau von mehltauresistenten Sorten -
Bedeutung
- Verschlechterung der Erntequalität
- Ertragseinbußen bis zu 10 %Voraussetzungen
- Infiziertes Saatgut oder befallene Ernterückstände
- Anbau von Stoppelweizen
- Anfällige Sorten
- Warme und feuchte WitterungSchadbild
- Kleine, ovale gelbbraune Flecken mit dunkelbraunem Punkt
- Später dann längliche, abgestorbene Gewebeteile
- Blattdürre von Blattspitze ausVorbeugung
- Sortenwahl
- Einarbeitung von Ernterückständen
- Saatgutbeizung -
Bedeutung
- Verschlechterung der Erntequalität und Erntemenge
- Bildung von MykotoxinenVoraussetzungen
- Enge Getreide- und Maisfruchtfolgen
- Schlecht eingearbeitete bzw. verottete Ernterückstände
- Anfällige Sorten
- Zu starke HalmverkürzungSchadbild
- Ausbleichen grüner Ähren nach der Blüte
- Schrumpfkörner
- Taub- oder Weißährigkeit
- Rosafarbene Sporenlager auf den SpelzenVorbeugung
- Einarbeitung von Mais- und GetreideernterückständenBekämpfung
- Fungizidbehandlung zur Blüte -
Bedeutung
- Ertragsausfälle bis zu 30 %
- Verminderung der Kornqulität (Eiweißgehalt)Voraussetzungen
- Infiziertes Ausfallgetreide auf Nachbarflächen
- Hohe Anbauintensität
- Anfällige Sorten
- Milde WinterSchadbild
- Rostbraune Sporenlager verteilt auf Blattober- und Unterseite
- Sporenlager meist von gelbem Hof umgeben
- Vergilben und Absterben der Blätter
- Kurz vor Reife schwarze Fruchtlager auf Blattunterseite, die von Blattoberhaut bedeckt sindVorbeugung
- Resistente Sorten
- Keine zu frühe Aussaat von Wintergetreide und zu späte Aussaat von Sommergetreide
- Beseitigungvon Ausfallgetreide
- Mäßige StickstoffgabenBekämpfung
- Fungizidbehandlung mit braunrost wirksamen Azolen, Strobilurin- und Caroboxamid-haltigen Präparaten -
Bedeutung
- Reduziertes Korngewicht und weniger Körner pro ÄhreVoraussetzungen
- Infiziertes Ausfallgetreide
- Hohe Anbauintensität
- Anfällige Sorten
- Feuchte und kühle Frühjahr und SommerSchadbild
- Ovale gelborange Pusteln in Streifenform auf Blattoberseite, später auch auf Blattscheiden und Ähren
- Streifenförmig angeordnete Rostpusteln auf den Blättern
- Vergilben und Vertrocknen der Blätter
- Nesterweises Auftreten im BestandVorbeugung
- Resistente Sorten
- Keine zu frühe Aussaat von Wintergetreide
- Beseitigung von Ausfallgetreide
- Mäßige StickstoffgabenBekämpfung
- Fungizidbehandlung mit Gelbrost-wirksamen Azolen, Strobilurin- und Caroboxamid-haltigen Präparaten
Kontakt Getreide
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