Die BBCH-Stadien von Mais
Unkraut, Blattkrankheiten, Frostschäden, Schädlingsbefall – ob während der Keimung oder Blattentwicklung, beim Rispenschieben, der Blüte oder der Abreife … Erfahren Sie alles über das Wachstum von Mais und die verschiedenen Herausforderungen für den Ackerbau in jeder Entwicklungsstufe. Wir gehen mit Ihnen einmal durch die BBCH Stadien beziehungsweise EC Stadien von Mais und verraten Ihnen, was Sie erwartet!
Unsere Inhalte zu den Entwicklungsstadien von Mais
Sie wollen wissen, woran Sie die verschiedenen BBCH Stadien von Mais erkennen, um den passenden Zeitpunkt fürs Striegeln, Hacken, den Herbizid-Einsatz und viele weitere Maßnahmen abzuleiten? Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, wie sich der Mais von BBCH 00 bis BBCH 89 Schritt für Schritt entwickelt, was er dabei braucht und welchen Risiken er ausgesetzt ist – einfach und unkompliziert!
Unsere Services für jedes BBCH-Stadium im Mais
Sie möchten noch mehr über die BBCH Stadien von Mais erfahren oder wünschen eine umfassende Beratung? Kontaktieren Sie uns einfach via E-Mail, schreiben Sie uns über unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa-Standorte. Ob Düngemittel, Fungizide, Herbizide oder Insektizide – Unsere Mais-Expertinnen und Experten sind Profis in Sachen Anbau, Pflanzenschutz und Co. und unterstützen Sie und Ihren Bestand in jeder Vegetationsphase mit ihrem Fachwissen und passenden Produkten. Als Agrar-Handelspartner helfen wir Ihnen darüber hinaus gern bei der Vermarktung Ihrer Erzeugnisse.
Überblick BBCH-Stadien im Mais
Entwicklungsstadien | BBCH-Stadium | Zeitraum |
---|---|---|
0 Keimung | 00–09 | April/Mai |
1 Blattentwicklung Hauptspross | 10–19 | Mai |
2 Bestockung und Entwicklung von Seitentrieben | 20–29 | Mai |
3 Schossen/Längenwachstum | 30–39 | Juni |
4 Rispenschwellen | 40–49 | Juni/Juli |
5 Rispenschieben | 50–59 | Juli |
6 Blüte | 60–69 | Juli/August |
7 Fruchtentwicklung | 70–79 | August/September |
8 Reife | 80–89 | September–November |
BBCH 00–09 – Makrostadium 0 Keimung
Nach der Aussaat im April oder Mai sind Unkräuter und Ungräser der größte Gegner des keimenden Maises. Ob mechanisch durch Blindstriegeln oder mithilfe von Herbiziden – die Unkrautbekämpfung steht in der kompletten Phase der Keimung (und darüber hinaus bis BBCH 18) für den Landwirt an erster Stelle. Nur so kann gewährleistet werden, dass der in BBCH 09 auflaufende junge Mais optimale Bedingungen für seine weitere Entwicklung vorfindet.
Neben der Unkrautbekämpfung sollte im Makrostadium 0 auch die Stickstoff-Düngung (N) vorgenommen werden. Diese kann entweder in Form einer Flächendüngung oder einer Unterfußdüngung einmalig zur Aussaat ausgebracht oder in zwei zeitlich getrennte Gaben aufgeteilt werden. Bei letzter Variante werden etwa zwei Drittel des Stickstoffs bei der Saat eingearbeitet, ein weiteres Drittel wird erst später zwischen BBCH 11 und BBCH 14 ausgebracht.
Entwicklung im Makrostadium 0
BBCH 00 | Trockener Maissamen |
BBCH 01 | Die Samenquellung beginnt. |
BBCH 03 | Die Quellung ist abgeschlossen. |
BBCH 05 | Die Keimwurzel tritt aus dem Maiskorn. |
BBCH 06 | Die Keimwurzel hat sich gestreckt. Die Wurzelhaare und/oder Seitenwurzeln sind sichtbar. |
BBCH 07 | Die Keimscheide (Koleoptile) tritt aus dem Samen aus. |
BBCH 09 | Die Keimscheide durchbricht die Oberfläche des Bodens. |
BBCH 10–19 – Makrostadium 1 Blattentwicklung Hauptspross
Nach dem Auflaufen kann es aufgrund von Spätfrost im Mai zu Kälteschäden im noch jungen Mais, der eben erst die Erdoberfläche durchstoßen hat, kommen. Die Pflanzen sind in dieser Phase sehr empfindlich, weswegen Stressfaktoren wie Unkräuter und Ungräser weiterhin in Schach gehalten werden müssen: Striegeln (etwa BBCH 11 bis BBCH 12) sowie Hacken (etwa BBCH 14 bis BBCH 18) erweisen sich als ebenso effektiv wie blatt- und bodenwirksame Herbizide, die gegen Hirsen, Ackerfuchsschwanz, Weidelgras und Flughafer meist zwischen BBCH 12 und BBCH 18 zum Einsatz kommen können. Mit der Entwicklung der Laubblätter kann außerdem je nach Befallslage mit Fungiziden gegen Pilzerkrankungen vorgegangen werden.
Düngen ist auch in diesem Entwicklungsstadium angesagt: Zwischen BBCH 11 und BBCH 14 kann die zweite Stickstoffgabe als Flächen- oder Reihendüngung erfolgen. Da sich ab BBCH 11 die Laubblätter entfalten, kann eine Blattdüngung zur Wachstumsförderung vorgenommen oder mit einer Herbizid-Nachbehandlung kombiniert werden.
Entwicklung im Makrostadium 1
BBCH 10 | Das erste Laubblatt tritt aus der Keimscheide (Koleoptile) aus. |
BBCH 11 | Das erste Laubblatt hat sich entfaltet. |
BBCH 12 | Das zweite Laubblatt hat sich entfaltet |
BBCH 13 … | Das dritte Laubblatt hat sich entfaltet. |
BBCH 19 | Neun und mehr Laubblätter haben sich entfaltet. |
BBCH 20–29 – Makrostadium 2 Bestockung und Entwicklung von Seitentrieben
Je nach Sorte, aber auch abhängig von Stressfaktoren sowie der Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen kann der Mais von BBCH 20 bis BBCH 29 neben dem Haupttrieb weitere seitliche Bestockungstriebe ausbilden. Üblicherweise finden sich in einem durchschnittlichen Bestand jedoch nur wenige Maispflanzen mit einem oder zwei Seitentrieben.
BBCH 30–39 – Makrostadium 3 Schossen
Ab Juni schießt der Mais in die Höhe, die Pflanzen können pro Tag mehrere Zentimeter wachsen. Steht dem Mais in dieser Phase nicht ausreichend Wasser zur Verfügung kann es zu Trockenschäden kommen. Selten kommt es ab diesem Stadium zu Pilzerkrankungen im Bestand. Gegen diese kann teilweise mithilfe von Fungiziden vorgegangen werden. Darüber hinaus startet die Maiszünslerbekämpfung, da der Schädling bereits unterwegs sein kann.
Entwicklung im Makrostadium 3
BBCH 30 | Beginn des Schossens: Der Haupttrieb beginnt sich zu strecken. |
BBCH 31 | 1-Knoten-Stadium: Der erste Stängelknoten ist nah an der Oberfläche des Bodens zu erkennen. |
BBCH 32 | 2-Knoten-Stadium: Der zweite Knoten ist am Stängel zu erkennen. |
BBCH 33 … | 3-Knoten-Stadium: Der dritte Knoten ist am Stängel zu erkennen. |
BBCH 39 | Neun und mehr Knoten sind am Stängel zu erkennen. |
BBCH 50–59 – Makrostadium 5 Rispenschieben
Etwa im Juli erscheinen die Blütenanlagen im Mais, das so genannte Rispenschieben beginnt. In dieser Phase haben die Pflanzen einen hohen Wasser- und Nähstoffbedarf. Zu niedrige Temperaturen in der Nacht, zu hohe Temperaturen tagsüber, aber auch Unwetter mit Hagel können nun erheblichen Schaden anrichten und später zu Ertragsverlusten führen.
Möglicherweise auftretende Pilzerkrankungen und Blatterkrankungen können mit Fungiziden bekämpft werden. Insektizide dämmen den Maiszünsler ein, der in diesem Pflanzenstadium bereits mit der Eiablage begonnen hat.
Entwicklung im Makrostadium 5
BBCH 50 | Beginn des Rispenschiebens |
BBCH 51 | Die Rispe ist in der Tüte bereits gut fühlbar. |
BBCH 53 | Die Spitze der Rispe ist sichtbar. |
BBCH 55 | Mitte des Rispenschiebens: Die Rispe hat sich voll gestreckt und wird nicht mehr von Blättern umhüllt. Die Rispenmitteläste entfalten sich. |
BBCH 59 | Das Rispenschieben ist abgeschlossen, die unteren Rispenmitteläste haben sich voll entfaltet. |
BBCH 60–69 – Makrostadium 6 Blüte
Die Mais-Blüte, die im Juni oder August stattfindet, ist einzigartig unter den Getreide-Arten, denn Mais ist einhäusig getrenntgeschlechtig: Es gibt sowohl männliche als auch weibliche Blüten, die sich zeitlich leicht versetzt entwickeln. Hierin liegt auch das Risiko: Beginnen die männlichen Blüten einerseits zu früh mit dem Pollenschütten und bilden andererseits die weiblichen Blüten die Narbenfäden zu spät vollständig aus, kann die Bestäubung nicht vollständig erfolgen. Abhängig ist die zeitlich passende Ausbildung beider Infloreszenzen von Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen. Auch Pilz- und Blatterkrankungen, gegen die mit Fungiziden vorgegangen werden kann, beeinträchtigen die Entwicklung.
Entwicklung im Makrostadium 6
BBCH 60 | Beginn der Maisblüte |
BBCH 61 | Männlicher Blütenstand (Infloreszenz): Die Mitte des Rispenmittelastes blüht. Weiblicher Blütenstand (Infloreszenz): Die Spitze der Kolbenanlage erscheint und schiebt sich aus der Blattscheide. |
BBCH 63 | Männlicher Blütenstand (Infloreszenz): Die Pollenschüttung beginnt. Weiblicher Blütenstand (Infloreszenz): Die Spitzen der Narbenfäden erscheinen. |
BBCH 65 | Männlicher Blütenstand (Infloreszenz): Die oberen und unteren Rispenäste sind in der Vollblüte Weiblicher Blütenstand (Infloreszenz): Die Narbenfäden sind vollständig ausgebildet. |
BBCH 67 | Männlicher Blütenstand (Infloreszenz): Die Blüte ist abgeschlossen. Weiblicher Blütenstand (Infloreszenz): Die Narbenfäden beginnen zu vertrocknen. |
BBCH 69 | Ende der Maisblüte |
BBCH 70–79 – Makrostadium 7 Fruchtentwicklung
Ab August/September bilden sich die Maiskörner. Insbesondere gegen Herbst steigt die Gefahr von Pilzerkrankungen, die auch die Maiskolben befallen und schädigen, an. Auch nächtlicher Frost kann die Entwicklung der Früchte beeinträchtigen und in der Folge zu Ertragseinbußen führen.
Entwicklung im Makrostadium 7
BBCH 70 | Die Bildung des Korns beginnt. |
BBCH 71 | Die Maiskörner sind erkennbar, ihr Inhalt ist jedoch noch wässrig. Die Trockensubstanz (TS) im Korn liegt bei etwa 16 Prozent. |
BBCH 73 | Frühe Milchreife: Die Trockensubstanz (TS) im Korn liegt bei etwa 30 Prozent. |
BBCH 75 … | Milchreife: Der Inhalt der Maiskörner ist milchig und von weiß-gelblicher Farbe. Die Trockensubstanz (TS) liegt bei etwa 40 Prozent. |
BBCH 79 | Die Körner haben ihre maximale Größe erreicht. |
BBCH 80–89 – Makrostadium 8 Reife
Die Abreife von Mais erfolgt von September bis November und dauert damit verhältnismäßig lange an. In dieser Zeit kann es – zum Beispiel aufgrund von Schäden durch Maiszünslerbefall – weiterhin zu Pilzkrankheiten, die auch die Maiskolben betreffen und deren Verwendung einschränken, kommen.
Entwicklung im Makrostadium 8
BBCH 80 | Die Reife beginnt. |
BBCH 83 … | Frühe Teigreife: Das Innere der Körner ist teigartig, die Trockensubstanz (TS) liegt bei etwa 45 Prozent. |
BBCH 85 | Teigreife/Siloreife: Das Innere der Körner ist immer noch teigartig, die Trockensubstanz (TS) liegt bei etwa 55 Prozent. Je nach Sorte können die Maiskörner noch hellgelb oder aber bereits gelb gefärbt sein. |
BBCH 87 | Reife: Die Trockensubstanz (TS) im Maiskorn liegt bei etwa 60 Prozent. Am Grund des Korns ist ein schwarzer Punkt zu erkennen. |
BBCH 89 | Vollreife: Die Trockensubstanz (TS) im Maiskorn liegt bei etwa 65 Prozent. Die Körner sind hart und haben eine gelbe, glänzende Oberfläche. |
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