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Rapsglanzkäfer im Raps – Sicher erkennen, vorbeugen, bekämpfen

Klein, schwarz mit einem metallisch-blaugrünen Glanz: Landwirte, die den Rapsglanzkäfer in ihren Pflanzen entdecken, sind alles andere als erfreut. Das Insekt aus der Familie der Glanzkäfer ist einer der bekanntesten Schädlinge im konventionellen wie im ökologischen Rapsanbau und kann hohe Ertragsverluste im Raps verursachen. Gelbschalen helfen, die Aktivitäten der Tiere zu erfassen. Im Pflanzenschutz können Insektizide eingesetzt werden. Doch bevor Sie Ihre Strategie gegen den Ernteräuber planen, verraten wir Ihnen mehr über die Bedeutung, die Bekämpfung und Vermeidung des Rapsschädlings.

Die Inhalte rund um den Rapsglanzkäfer

So viel ist klar: Der Rapsglanzkäfer zählt zu den gefürchtetsten Schädlingen im Raps. Doch würden Sie ihn erkennen und wissen Sie, welche Maßnahmen Sie wann gegen ihn ergreifen können? Wir von der BayWa sind Profis in Sachen Pflanzenschutz und haben für Sie das Wichtigste zum Rapsglanzkäfer zusammengefasst.

Lernen Sie unsere Services für besten Pflanzenschutz bei Raps kennen

Jahr für Jahr fliegt der Rapsglanzkäfer zu und versetzt Rapsbauern in Angst und Schrecken. Mit unserer Hilfe bieten Sie dem Schädling die Stirn – sicher und wirkungsvoll. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich von unseren erfahrenen Expertinnen und Experten beraten. Ob Rapsglanzkäfer, Insektizide, Gelbschalen oder andere Themen zum Pflanzenschutz – Wir stehen Ihnen als kompetente Ansprechpartner gern zur Seite und entwickeln zusammen mit Ihnen individuelle Strategien. Kontaktieren Sie uns einfach via E-Mail oder unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa Agrarhandel-Standorte und profitieren Sie von unserem Know-how bei Pflanzenschutz, Sortenwahl und Düngung. Als Agrarhandelspartner sind wir darüber hinaus gern bei der Vermarktung Ihrer Agrarerzeugnisse behilflich.

Auf einen Blick – Checkliste für die besten Maßnahmen gegen Rapsglanzkäfer

Vorbeugen Bekämpfen

✔ einen vitalen Rapsbestand sichern

 

✔ frühblühende Sorten wählen

 

✔ Rübsen am Ackerrand säen

 

✔ Gülle im Knospenstadium ausbringen

 

✔ Parasitoide einsetzen

✔ Insektizide während des Knospenstadiums

 

✔ Güllegabe

 

✔ Gesteinsmehl

 

✔ Käfersammelgeräte

 

✔ insektenpathogene Pilze

 

Die Bedeutung des Rapsglanzkäfers im Rapsanbau

Botaniker kennen die Käfer, die von Rapsbauern gefürchtet werden, unter dem Namen Brassicogethes aeneus. Sie sind die häufigsten Schädlinge sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Rapsanbau. Treten sie in Massen auf, können sie hohe Ernteausfälle von bis zu 30 Prozent verursachen. Grund genug, um ihnen zu Leibe zu rücken.

Da in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich mit Pyrethroid-Insektiziden gegen die Käfer vorgegangen wurde, sind die Glanzkäfer dagegen inzwischen nahezu resistent. Jüngste Monitorings haben ergeben, dass die Klasse-2-Pyrethroide, etwa Lambda-Cyhalothrin, keinen ausreichenden Schutz mehr bieten können. Neue Wege mussten und müssen also gefunden werden, um den Rapsglanzkäfer zu bekämpfen.

Rapsglanzkäfer

Sofort erkannt – So sieht der Rapsglanzkäfer aus

Der gefürchtete Schädling ist vergleichsweise klein: Ein Rapsglanzkäfer ist oval und kommt auf gerade einmal zwei Millimeter Körperlänge. Bei schwarzer Grundfarbe schillert er in einem bläulichen, grünlichen oder violett metallischen Farbton. Im hinteren Bereich lassen die zartbehaarten Flügeldecken einen Teil des Hinterleibs erkennen. Die Fühler enden in leicht verdickten Keulen.

Rapsglanzkäfer-Larven sind in den Rapsknospen zu finden: Sie sind mit bis zu vier Millimeter Länge vor der Verpuppung etwas größer als der Käfer selbst, von weißgelber Farbe und haben einen schwarzen bis dunkelbraunen Kopf.

Vom Ei bis zum Käfer – Die Entwicklung des Rapsglanzkäfers

Rapsglanzkäfer entwickeln sich vom Ei über die Larve und die Puppe bis hin zum Käfer und können über ein Jahr alt werden. Haben die Bodentemperaturen etwa zehn Grad erreicht, verlassen die erwachsenen Tiere zwischen März und Mai ihren Unterschlupf im Boden, der meist an Waldrändern oder in Hecken zu finden ist. Sie werden vom Geruch von Frühblühern, zu denen der Raps zählt, und insbesondere von der gelben Farbe der Pflanzen angelockt und befallen die umliegenden Felder ihres Winterquartiers. Je wärmer und milder das Klima, desto stärker fällt der Zuflug aus: Sonnige Frühlingstage mit über 18 Grad Celsius führen nicht selten zu Massenausflügen unter den Schädlingen in Richtung Rapsfeld. Die Reichweite der Rapsglanzkäfer liegt bei rund drei Kilometern pro Tag.

Am Ziel angekommen nagen die Insekten Löcher in die Rapsknospen, um darin ihre Eier abzulegen. Aus diesen schlüpfen nach kurzer Zeit Larven, die sich von den Rapspollen der Blüten ernähren, ohne die Wirtspflanze weiter zu schädigen. Nach mehrmaliger Häutung fallen sie auf den Boden, wo sie sich verpuppen. Nach knapp einem Monat schlüpfen die fertigen Käfer ab dem frühen Sommer, sofern die Temperaturen über acht Grad Celsius liegen. Die tagaktiven Tiere ernähren sich von Rapspollen und Pollen anderer Kreuzblütler und fressen dazu die Knospen der jungen Pflanzen an. Die Rapsglanzkäfer bleiben bis zur Ernte im Bestand und fliegen im Spätsommer zu Waldrändern und Hecken, um dort zu überwintern.

Abgefressene Knospen und Blüten – Diese Schäden verursacht der Rapsglanzkäfer im Winterraps

Lässt sich der Glanzkäfer im Raps nieder, kann man das gut sehen: Das typische Schadbild sind noch geschlossene, unterschiedlich stark durchlöcherte Blütenknospen. Der Käfer ernährt sich vom Blütenstaub und diesen findet er im Inneren der jungen Knospe. Also zerbeißt er Kelch- und Blütenblätter und gelangt auf diese Weise an die innenliegenden Pollen. Infolge der Fraßlöcher stellt die Knospe die Entwicklung ein, vertrocknet und fällt ab, sodass nur noch der Stängel der Rapspflanze übrigbleibt. Kleine Knospen werden mitunter auch komplett von den Tieren zerbissen, größere überstehen den Insektenfraß teilweise besser. Allerdings können dennoch der Stempel und der Fruchtknoten geschädigt werden, sodass sich die Blüte nicht zur Frucht weiterentwickelt oder nur missgebildete Schoten ausbilden kann.

Schon gewusst?

Auch eine sogenannte Knospenwelke kann dazu führen, dass Knospen ein ähnliches Schadbild zeigen. Hier ist allerdings nicht der Käfer Ursache für die welken und herabfallenden Knospen, sondern eine langanhaltende Unterversorgung mit Wasser.

Schadschwelle – Der richtige Zeitpunkt für die Bekämpfung des Rapsglanzkäfers

Je nach Anbauvariante schwankt die Toleranz gegenüber dem Käfer. Doch wann sollte eine Behandlung im Raps vorgenommen werden? Werden im konventionellen Anbau und bei etwas schwächer entwickelten Beständen bis zu sechs Käfer pro Pflanze hingenommen, liegt die Schadschwelle für Rapsglanzkäfer im ökologischen Anbau sowie bei kräftig entwickelten Rapspflanzen bei etwa zehn Käfern.

Um festzustellen, wann der Wert erreicht ist, werden im Zeitraum zwischen BBCH 50 und BBCH 59, also bis zur Sichtbarkeit der ersten Blütenblätter, die Käfer am Haupttrieb einer Pflanze gezählt. Dazu werden die Knospenstände über einer Schale ausgeschüttelt. Die Pflanze sollte dabei trocken sein. Proben, die vormittags oder mittags durchgeführt werden, geben einen sichereren Aufschluss über die Situation. Werden die genannten Werte überschritten, ist es Zeit die Rapsglanzkäfer zu bekämpfen.

Auch der Einsatz von Gelbschalen und Leimfallen, die am Feldrand aufgebaut werden, hilft bei der Kontrolle. Sie zeigen, wie stark sich der Erstanflug und die allgemeine Flugaktivität der Tiere entwickeln. Wenn Sie mehr über die gelben Helfer und ihre Verwendung im Raps erfahren möchten, lesen Sie auf unserer Spezialseite über Gelbschalen weiter.

Rapsfeld

Vorbeugende Maßnahmen – So wird es für den Rapsglanzkäfer ungemütlich

Kräftiger, gesunder Raps kann den schwachen Befall mit Rapsglanzkäfern in der Regel gut überstehen. Je besser die Bedingungen sind, die Sie für ein zeitiges und schnelles Wachstum im Frühjahr schaffen, umso geringer fällt meist der Schaden aus. Doch aufgrund von Witterungseinflüssen, aber auch anderen Rapskrankheiten und Schädlingen ist das oftmals leichter gesagt als getan. Wir zeigen Ihnen, welche weiteren Strategien es gibt, bei denen dem Schädling die Lust an Ihrem Raps vergeht.

  • Die Wahl der richtigen Rapssorte

    Frühblühende Sorten haben grundsätzlich einen Vorteil gegenüber spätblühenden. Mit der Wahl des Raps Saatgutes sowie des Aussaattermins lassen sich folglich bereits die entscheidenden Weichen stellen. Die zur Rapsblüte herrschende Temperatur ist meist noch etwas niedriger, als sie der Rapsglanzkäfer zumindest für Massenanflüge bevorzugt. Auch stehen die Chancen höher, dass die Blüte weitestgehend abgeschlossen ist, wenn die neue Käfergeneration schlüpft. Bewährt haben sich darüber hinaus Saatgutmischungen, bei denen verschiedene Rapssorten gleichzeitig ausgesät werden, die aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten Knospen bilden. Dadurch dienen früher blühende Sorten als „Ablenkfutter“ für den Schädling, während sich die anderen Sorten etwas später und ungestört entwickeln können.

  • Ablenkung am Ackerrand

    Pflanzen Sie Rübsen oder Rübsamen um Ihre Äcker herum. Diese dienen dem Rapsglanzkäfer ebenfalls als Nahrung, blühen früher als der Raps und dienen quasi als „Ablenkung“ bei der Nahrungssuche. So halten Sie die Tiere zumindest zeitweilig vom Raps fern.

  • Ausbringung von Gülle

    Auch das Ausbringen von Gülle oder Gesteinsmehl im Knospenstadium kann gegen die Rapsglanzkäfer helfen und den Befall vereiteln.

  • Der Einsatz von Parasitoiden

    Die Larve des Rapsglanzkäfers hat viele natürliche Feinde, zu denen unter anderem die Braunweiße Kugelspinne, der Kupferige Schulterläufer und die Parasitoide Schlupfwespe zählen. Letztere wird oftmals gezielt zur Bekämpfung des Käfers eingesetzt und kann den Befall um die Hälfte reduzieren. Die Wespen legen ihre Eier in den Larven des Rapsglanzkäfers ab. Wirt und Parasitoid entwickeln sich so lange gemeinsam weiter, bis sich die Käferlarve verpuppt. Dann schlüpft die Larve der Schlupfwespe im Inneren des Wirts. Dieser stirbt, während sich der Parasitoid im Kokon weiterentwickelt. Um die Ansiedlung der natürlichen Feinde des Rapskäfers zu fördern, planen Sie eine pfluglose Bodenbearbeitung zum Schutz von Schlupfwespen, pflanzen Hecken und ökologische Ausgleichsflächen nahe der Rapskultur und beachten Sie, dass die Nützlinge durch die Wirkstoffe von Insektiziden nicht beeinträchtigt werden.

Den Rapsglanzkäfer gezielt bekämpfen mit Insektiziden & Co.

Während im konventionellen Anbau mit Insektiziden gearbeitet wird, bleibt die Methode dem biologischen Anbau von Raps verwehrt. Erfahren Sie, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen und welche Vorteile und Nachteile damit in Zusammenhang stehen.

Biologische Bekämpfung des Rapsglanzkäfers

Im Bioanbau gestaltet sich die Bekämpfung der Käfer schwierig, wenn sie sich bereits auf einem Acker eingenistet haben. Rapsglanzkäfer mögen keine Gülle, insofern kann eine Vollgüllegabe helfen, sobald der Raps das Knospenstadium erreicht hat. Ähnlich ist es mit Gesteinsmehl, das auf dem Acker ausgebracht wird. Allerdings hält die Wirkung nicht lange an, da beides schnell vom Regen ausgewaschen wird. Bei Gülle ist außerdem die hohe Ammoniakfreisetzung zu beachten. Wichtig ist eine gute Stickstoffverfügbarkeit, denn robuste Rapspflanzen können unter diesen Bedingungen Fraßschäden mit einer verstärkten Seitentriebbildung zumindest teilweise kompensieren. Inzwischen gibt es auch Käfersammelgeräte, um die Tiere mit mechanischer Hilfe von den Pflanzen abzusammeln. Die Forschung an insektenpathogenen Pilzen, die die Käfer in allen Entwicklungsstadien befallen und schädigen, macht Hoffnung auf weitere Möglichkeiten.

Konventionelle Bekämpfung des Rapsglanzkäfers

Im konventionellen Anbau wird bei der Bekämpfung der Rapsglanzkäfer auf Insektizide in möglichst effizientem Maß gesetzt. Pyrethroid-Insektizide haben in den letzten Jahren weitestgehend ihre Wirkung verloren, da die Tiere insbesondere gegen Klasse-2-Pyrethroide Resistenzen gebildet haben. Daher muss zu anderen Mitteln gegriffen werden.

Hier kommen beispielsweise die Insektizide der Wirkstoffgruppe Neonicotinoid infrage. Allerdings dürfen diese laut gesetzlichen Vorgaben nur in einem begrenzten Zeitraum eingesetzt werden: Zum Schutz von Bienen und anderen Bestäuberinsekten muss die Behandlung mit dem Erscheinen der ersten Blütenblätter eingestellt werden. Auch die Temperatur gilt es zu beachten: Neonicotinoide brauchen für eine optimale Wirkung oftmals eine Tagesdurchschnittstemperatur von mindestens zwölf Grad. Das Mittel wirkt für rund eine Woche bis zehn Tage. Danach muss eventuell nachgespritzt werden, um den Neuzuwachs vor weiteren Käferhorden zu schützen. Beachten Sie auf jeden Fall die Hinweise der Hersteller und die örtlichen Vorgaben zum Pflanzenschutz, die sich regional unterscheiden können.

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