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Die 12 bedeutendsten Krankheiten im Raps

Pilzerkrankungen, Virosen, Mangelkrankheiten – die Liste der Rapskrankheiten ist lang. Insbesondere Pilze machen im Rapsanbau zu schaffen und sorgen Jahr für Jahr für Ernteausfälle und Ertragsverluste. Aber auch Viren und ein Mangel an Nährstoffen stellen eine Herausforderung dar. Wir zeigen Ihnen, woran Sie Krankheiten im Raps erkennen, wie Sie effektiv vorbeugen und Phoma, Weißstängeligkeit & Co. bekämpfen können.

Rapskrankheiten im Überblick

Auf Ihren Rapspflanzen zeigen sich plötzlich Flecken, ein Pilzrasen oder schwarze Kügelchen? Jetzt heißt es schnell handeln! Lernen Sie die verschiedenen Rapskrankheiten und ihr Schadbild kennen und unterscheiden. Erfahren Sie darüber hinaus alles über die Voraussetzungen für eine Infektion sowie vorbeugende Maßnahmen und profitieren Sie von unserem Expertenwissen in Sachen effektiver Pflanzenschutz.

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Ob resistentes Saatgut, wirkungsvolle Pflanzenschutzmittel oder Düngemittel zum Ausgleich von Nährstoffmangel – wir stehen Ihnen beim Thema Rapskrankheiten gern zur Seite. Dank langjähriger Erfahrung beraten wir Sie professionell und entwickeln mit Ihnen zusammen maßgeschneiderte Strategien für optimalen Pflanzenschutz. Kontaktieren Sie uns einfach via E-Mail oder unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa-Standorte und profitieren Sie von unserem Know-how bei Pflanzenschutz, Sortenwahl und Düngung. Als Agrarhandelspartner sind wir darüber hinaus gern bei der Vermarktung Ihrer Agrarerzeugnisse behilflich. Unsere Experten für Raps freuen sich schon auf Sie.

 

Beste Pflanzenschutzmittel gegen Rapskrankheiten

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Phoma

Wurzelhals- und Stängelfäule – Phoma

Die Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) ist auch unter dem Namen Phoma bekannt und zählt zu den gravierendsten Rapskrankheiten. Weit verbreitet und stark infektiös kann sie zu hohen Ertragsverlusten führen. Mithilfe geeigneter Maßnahmen können Sie die Pilzerkrankung mildern oder gar verhindern. Sie möchten noch mehr über die Wurzelhals- und Stängelfäule Phoma und konkreten Pflanzenschutz erfahren? Dann lesen Sie auf unserer Spezialseite über Raps-Phoma weiter.

  • Bei einem Befall in der frühen Vegetationsphase zeigen sich auf den Blättern der Keimlinge gelbliche Flecken, die sich ausbreiten. In diesen entwickeln sich die sogenannten Pyknidien – kleine Sporenbehälter – in denen sich Sporen bilden. Noch im Herbst, aber auch im Frühjahr kommt es am Wurzelhals der Rapspflanzen ebenfalls erst zu Flecken, später zu Einschnürungen und zum Absterben der Rinde. Dadurch kann die Versorgung mit Nährstoffen nicht mehr geleistet werden, im schlimmsten Fall stirbt die junge Pflanze bereits jetzt ab. Über den Winter kommt die Rapskrankheit zum Erliegen. Im Frühling setzt jedoch die Stängelfäule mit Flecken an den Stängeln ein, die schließlich dazu führen, dass diese umknicken und brechen. Während der Reife können auch die Schoten von Flecken betroffen sein: Sie schrumpfen und platzen möglicherweise auf.

  • Phoma entwickelt sich am besten bei Feuchtigkeit und milden Temperaturen. Die Infektion mit der Rapskrankheit kann während des Wachstums jederzeit erfolgen, wird aber vor allem durch befallene Ernterückstände ausgelöst. Auch wildwachsende Kreuzblütler können den Erreger übertragen. Über Verletzungen durch Schädlinge wie den Erdfloh oder Kohltriebrüssler kann der Pilz leichter in die Rapspflanzen eindringen und sich ausbreiten.

  • Der Anbau phoma-resistenter Rapssorten ist die beste Methode zur Bekämpfung der Wurzelhals- und Stängelfäule. Eine sorgfältige Stoppelbearbeitung und das gründliche Unterpflügen von Ernteresten verhindern die weitere Verbreitung des Phoma-Pilzes und die Infektion der nachfolgenden Saat. Sowohl vorbeugend als auch nach Ausbruch der Krankheit können verschiedene Fungizide eingesetzt werden. Diese hemmen beziehungsweise unterbrechen oftmals nicht nur die Entwicklung der Krankheit, sondern können auch als Wachstumsregler wirken.

sklerotinia

Weißstängeligkeit – Sklerotinia

Die Weißstängeligkeit, auch als Sklerotinia oder Rapskrebs bekannt, ist eine Pilzkrankheit, die neben Raps auch zahlreiche andere Pflanzen befallen kann. Verursacht wird sie durch den Pilz Sclerotinia sclerotiorum, der unter anderem dazu führt, dass sich auf dem Stängel der Rapspflanze zuerst helle Flecken bilden, im weiteren Verlauf kann weißer Schimmel-Flaum auftreten. Daher auch der Name Weißstängeligkeit. Der Befall kann zu schwerwiegenden Ernteausfällen führen.

  • Sklerotien im Stängel

    Während der Blüte oder kurz danach, wenn die Blütenblätter abfallen, bleicht der Stängel von befallenem Raps aus. Weiße bis hellgraue Flecke treten auf, die sich vom unteren Bereich auf den kompletten Stängel und teilweise auch auf die Blätter ausbreiten. Im Inneren kann sich ein weißes watteartiges Pilzgewebe bilden, das den Stängel aushöhlt und so die Versorgung der Rapspflanze mit Nährstoffen unterbricht. Darin entwickeln sich später dunkle Kügelchen, die sogenannten Sklerotien. Bei hoher Feuchtigkeit findet sich der weiße Flaum auch außen an der Pflanze. Da das Gewebe der Rapspflanze durch Sklerotinia langsam zerstört wird, kann es zum Lager und zum kompletten Absterben kommen. Bei einem späten Befall verfärben sich auch die Schoten und geraten eventuell in eine Notreife.

  • sclerotienbehälter

    Warmes und feuchtes Klima mit milden Temperaturen, Taubildung und Niederschlägen bietet beste Voraussetzungen für die Weißstängeligkeit. Der Pilz gelangt durch befallene Erntereste und Rapsstoppeln in den Boden. In Form von Sklerotien (Dauerkörpern) kann er dort bis zu zehn Jahre überdauern. Wird er im Zuge der Bodenbearbeitung in die obere Ackerkrume geholt, bilden sich unter günstigen Voraussetzungen aus den Sklerotien Fruchtkörper (Apothecien). Der Pilz beginnt wieder zu keimen und befällt von dort aus den Raps zur Blütezeit oder andere Wirtspflanzen. Die Sporen werden ausgeschleudert und vom Wind weiterverbreitet. Voraussetzung dafür ist jedoch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Trockene Witterung erschwert die Ausbreitung der Weißstängeligkeit.

  • Um Infektionen mit Sklerotinia vorzubeugen, können Sie vorab einige Maßnahmen ergreifen. Bei der Wahl des Standorts sollten Sie feuchte Ackerschläge vermeiden. Achten Sie auf weite Fruchtfolgen von mindestens drei Jahren und bauen Sie möglichst keine weiteren für die Weißstängeligkeit anfälligen Pflanzen wie Kartoffeln, Sonnenblumen oder Kürbis als Zwischenfrüchte an. Auch Unkräuter wie die Vogelmiere können dem Pilz als Wirt dienen. Daher kann eine sorgfältige Unkrautbekämpfung eine Übertragung vereiteln.

    Entfernen Sie bei einem Befall die betroffenen Pflanzenteile und Pflanzenreste insbesondere nach der Ernte. Da der Erreger bis zu zehn Jahre im Boden überdauern kann, ist ein Unterpflügen oftmals wenig wirksam. Fungizide werden im Rahmen der Blütenbehandlung eingesetzt. Wenn Sie mehr über die Blütenbehandlung beim Raps zum Schutz vor Sklerotinia und weiteren Krankheiten erfahren möchten, finden Sie hier weitere Informationen. ((Interne Verlinkung auf Seite Blütenbehandlung))

Rapsschwärze

Rapsschwärze

Die Rapsschwärze – wissenschaftlich Alternaria brassicae – zählt zu den Pilzerkrankungen, die vornehmlich Raps, aber auch Kohlarten, Gemüse und Rosenpflanzen in jedem Entwicklungsstadium befallen können. Oftmals tritt die Rapsschwärze abhängig von der Witterung in allen Anbaulagen sowie zeitgleich mit anderen Pilzen auf.

  • Bei der Rapsschwärze sind meist alle oberirdischen Pflanzenteile infiziert. Insbesondere der Befall der Schoten führt zu Ernteausfällen. Die vom Pilz befallenen Schoten zeigen zuerst kleine schwarze Flecke, dörren schließlich aus und platzen bei wechselhafter Witterung noch vor der Ernte auf. Zu Beginn der Pflanzenentwicklung macht sich der Befall durch runde, braune oder graue Flecke auf den Keimblättern bemerkbar, die in dieser Phase meist nicht größer als 0,5 bis drei Millimeter groß sind. An den Laubblättern von Rapspflanzen zeigen sich braunschwarze eckige Flecke, die sich bis zu 15 Millimeter groß werden und gelb bis braun gerändert sind. Im Inneren dieser Flecke, die sehr brüchig sind, bilden sich hellere und dunklere Ringe. Ältere Blätter zeigen zudem oftmals bis zu einem Millimeter schwarze Flecke. Auch die Stängel werden befallen. Hier entwickeln sich dunkle, längliche Flecke, deren Mitte heller sein kann.

  • Der Pilz benötigt wärmere Temperaturen sowie ausreichend Feuchtigkeit. Daher überwintert er auf infizierten Pflanzen- und Rapsstrohresten und wird erst ab Mai aktiv. Dann verbreiten sich die Konidiosporen durch Wind und infizieren direkt oder über Spaltöffnungen andere Raps- und Wirtspflanzen und besiedeln deren Gewebe. Dort bildet die Rapsschwärze bald neue Konidien, die wiederum durch Wind und Regen weitergetragen werden. Weiter entwickelte Rapspflanzen sind anfälliger für die Erkrankung als junge und werden daher öfter befallen.

  • Bisher gibt es keine Rapssorten, die gegen Rapsschwärze resistent sind. Vorbeugend kann daher nur mit der Wahl von Anbauflächen entgegengewirkt werden, die nicht zu sehr von Feuchtigkeit betroffen sind. Ist der Befall stark ausgeprägt bleibt oft nur eine vorzeitige Ernte, um größere Verluste zu vermeiden. Nach der Ernte müssen Rapsstroh, Ausfallraps und befallene Rückstände gründlich untergepflügt werden. Fungizide Pflanzenschutzmittel können beim Beginn des Befalls eingesetzt werden oder aber bei Sichtbarwerden der ersten Symptome.

Grauschimmelfäule

Grauschimmelfäule

Die Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) spielt als Rapskrankheit eine eher untergeordnete Rolle. Sie kann in sämtlichen Rapsanbaugebieten auftreten, Ertragsverluste sind jedoch nur bei stärkerem Befall der Schoten und Stängel zu erwarten. Selbst bei hohem Krankheitsdruck befällt der Pilz oft nur einzelne Pflanzen. Botrytis cinerea gilt als Schwächeparasit, der überwiegend beschädigten oder weniger leistungsfähigen Raps infiziert.

  • Die ersten Symptome zeigen sich an den Blättern und im unteren Bereich der Stängel. Dort bilden sich zuerst große weißgraue bis graugrüne Flecke und schließlich ein gräulicher Pilzrasen. Die Stängel bleichen aus, wodurch die Grauschimmelfäule leicht mit der Weißstängeligkeit verwechselt werden kann.

    Im weiteren Verlauf sind auch die Blütenstände und schließlich die Schoten betroffen und mit einem Pilzrasen überzogen. Es kann zu einer Notreife kommen, bei der die Schoten vorzeitig aufplatzen. Bei starkem Befall vergilben sämtliche Pflanzenteile, die Rapspflanze geht ein.

  • Der Pilz überdauert nach der Ernte in Form kleiner dunkler Dauerkörper, sogenannter Sklerotien, in den Stängelresten und an anderen Pflanzenrückständen. Die Grauschimmelfäule ist über die Luft übertragbar, die Pilzsporen (Konidien) werden durch Wind verbreitet und besiedeln anfällige Rapspflanzen. Dabei fördern eine feuchte Witterung und milde Temperaturen von etwa zehn bis 15 Grad Celsius den Befall. Nach Frost, in windgeschützten Lagen mit Taubildung oder häufigem Regen sowie bei einer allgemeinen Schwächung oder Schädigung der Rapspflanze findet die Grauschimmelfäule besonders gute Bedingungen für ihre Ausbreitung. Ebenso kann ein hoher Stickstoffgehalt den Ausbruch der Rapskrankheit begünstigen.

    Nicht nur Raps ist von der Grauschimmelfäule betroffen. Auch zahlreiche andere Pflanzenarten, zum Beispiel Beerensträucher, Weinreben, Sonnenblumen und Kohl, können als Wirtspflanzen dienen und insbesondere bei hohen Niederschlägen zur Infektion dichter Rapsbestände führen.

  • Die Grauschimmelfäule zählt nicht zu den bedrohlichsten Rapskrankheiten. Bekämpfungsmaßnahmen sind deshalb nur selten erforderlich. Vorteile bringen eine dem Bedarf angepasste Stickstoffdüngung und eine relativ niedrige Bestandsdichte. Steht der Raps nicht zu eng, trocknen die einzelnen Pflanzen schneller ab. Allgemein sind feuchte Anbaulagen zu meiden.

    Da der Pilz auf den Ernterückständen überdauert, sollten Sie diese rechtzeitig beseitigen. Arbeiten Sie Stoppelreste und Ausfallraps sorgfältig in den Untergrund ein und verhindern so eine Übertragung auf die nächste Saat. Pflanzenschutzmittel gegen die Weißstängeligkeit eignen sich oftmals auch zur Bekämpfung der Grauschimmelfäule, allerdings lohnt der Einsatz nur bei sehr starkem Befall.

Kohlhernie

Die Kohlhernie, wissenschaftlich Plasmodiophora brassicae oder auch Kropfkrankheit genannt, ist eine durch einen Einzeller ausgelöste Rapskrankheit. Der Erreger kann über 20 Jahre im Boden überleben. Die Kohlhernie schädigt die Wurzeln und hemmt so die Wasser- und Nährstoffaufnahme. Das hat fatale Folgen für den Raps: Befallene Pflanzen weisen Entwicklungsstörungen auf und bringen nur wenig Ertrag. Häufig kommt es zum Absterben der Pflanze.

  • Die Schwärmsporen der Kohlhernie gelangen über das Bodenwasser in die Wurzeln der Rapspflanze. Das geschieht bei einer Temperatur von neun bis 35 Grad Celsius. Bei der Besiedelung, die häufig nesterweise auftritt, setzt der Erreger der Kohlhernie spezielle Botenstoffe frei. Diese regen die Wurzelzellen der Rapspflanze zu einer vermehrten Teilung an. Die Wurzel verdickt sich und bildet Knoten und Knollen. Die unregelmäßig geformten Wucherungen besitzen eine gefurchte Oberfläche und sind an den Seiten- und Hauptwurzeln vorhanden. Infolgedessen kann die Pflanze kaum mehr Nährstoffe und Wasser aufnehmen. Oberirdisch erkennen Sie eine befallene Rapspflanze vor allem bei trockenwarmer Witterung an den verwelkenden Blättern. Diese vergilben und besitzen eine rote Nuance.

    In den knolligen Wurzelgebilden entwickeln sich Dauersporen. Verrotten die Knollen, geben sie die Sporen frei, die wiederum neue Pflanzen befallen. Die Sporen sind extrem resistent gegen äußere Einflüsse. Sie überleben sogar in Tiermägen und sind somit auch über die Düngung mit Stallmist übertragbar.

  • Die Kohlhernie liebt saure Böden, Staunässe und eine warmfeuchte Witterung mit einer Temperatur von etwa 20 bis 25 Grad Celsius. Am Raps tritt der Befall zwischen der vollen Entfaltung der Keimblätter und dem Beginn des Längenwachstums auf. Ist der Erreger nicht schon von vornherein im Boden vorhanden, erfolgt der Eintrag über verseuchtes Oberflächenwasser, Erosion und Wind sowie über die Düngung mit infiziertem Mist und Kompost. Auch Regenwürmer übertragen die Rapskrankheit in ihrem Bewegungsradius. Eine Verbreitung durch mit verseuchter Erde behaftete Arbeitsgeräte ist ebenfalls möglich.

  • Der Einsatz kohlhernieresistenter Sorten erschwert die Bedingungen für den Erreger ebenso wie angepasste Fruchtfolgen. Vermeiden Sie beim Anbau von Zwischenfrüchten auf Kreuzblütler wie Senf oder Kohl und entfernen Sie Ausfallraps sowie alle kreuzblütigen Wildkräuter, die als Wirtspflanzen infrage kommen.

    Verhindern Sie darüber hinaus Staunässe und heben Sie den pH-Wert auf etwa sieben bis 7,5 an. Bringen Sie dazu etwa zwei Wochen vor der Aussaat Branntkalk, Kalk-Stickstoff oder Kalkdünger nach der Bearbeitung des Grundbodens im Feld aus. Berücksichtigen Sie jedoch, dass die Kalkung unter Umständen zu einer unerwünscht üppigen Vorwinterentwicklung führen kann. Bei trockener Witterung begünstigen Sie damit außerdem Schäden an der Rapspflanze. Ist der pH-Wert zu hoch, gefährdet dies die Verfügbarkeit von Nährstoffen.

    Auch die Wahl eines späten Aussaatzeitpunkts kann womöglich den Befallsdruck senken – insbesondere, wenn die Temperaturen bereits unter 20 Grad liegen. Dann gedeiht die Kohlhernie etwas weniger gut. Sind Flächen bereits befallen, sollten Sie diese immer erst am Schluss bearbeiten und die Maschinen im Anschluss gründlich desinfizieren. So vermeiden Sie eine Verschleppung auf andere Äcker.

Typhula-Fäule

Die wissenschaftlich als Typhula gyrans bezeichnete Typhula-Fäule führt zu einer deutlichen Schwächung der Pflanze. Ist der Raps erst einmal befallen, hat er kaum eine Chance. Allerdings hält sich der Gesamtschaden in Grenzen, denn die Pilzinfektion betrifft nur einzelne Pflanzen. Die Folge ist eine zumeist nur geringfügige Ausdünnung im Bestand. Bislang gab es noch keine epidemieartige Ausbreitung der Typhula-Fäule.

  • Die Typhula-Fäule betrifft in der Regel nur einzelne Pflanzen im Raps-Bestand und tritt nur im Frühling nach der Schneeschmelze auf. Zu Beginn der Erkrankung schrumpfen die Blattstängel und werden von einem hellen Pilzgeflecht bedeckt. Im weiteren Verlauf verfärben sich die Blätter der Rapspflanze gelb-rötlich und trocknen aus, bis sie absterben. Nach und nach werden weitere Bereiche der Pflanze von dem Pilzgeflecht befallen. Schließlich ist der Raps so geschwächt, dass in der Regel bis spätestens Mai die gesamte Pflanze abstirbt. Die sogenannten Sklerotien, die sich im Pilzgeflecht erst in Form von gelben, später dunklen Kügelchen gebildet haben, gelangen unter anderem bei der Ernte in den Boden. Dort überdauern sie im Ruhezustand so lange, bis der Pilz unter günstigen Bedingungen erneut wachsen kann.

  • Die als Sklerotien bezeichneten Dauerkörper der Typhula-Fäule sind über viele Jahre hinweg in der Erde überlebensfähig. Eine länger vorhandene Schneedecke begünstigt die Ausbreitung. Im Gegensatz zu vielen anderen Pilzen bevorzugt Typhula gyrans kühle Temperaturen im Bereich von null bis acht Grad Celsius. Im feuchtkalten Klima gedeiht der Pilz besonders gut.

  • Um einer Infektion mit der Typhula-Fäule vorzubeugen, bauen Sie den Raps in der Fruchtfolge am besten nicht zu eng an. Darüber hinaus gibt es nach aktuellem Kenntnisstand keine sonstigen effektiven Bekämpfungsmöglichkeiten. Sie können nur auf einen schneearmen Winter hoffen. Wie bereits erwähnt, ist der Schaden durch die Typhula-Fäule im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten am Raps eher gering.

Falscher Mehltau

Der Falsche Mehltau, wissenschaftlich als Peronospora parasitica bezeichnet, hat sich in Deutschland in nahezu allen Raps-Anbaugebieten ausgebreitet. Er kann zu Ertragseinbußen von etwa zehn bis 15 Prozent führen. Dabei ist Winterraps insbesondere im Keim- und Jugendstadium gefährdet.

  • Der Falsche Mehltau kann während der ganzen Vegetationsphase von der Keimung bis zur Reife auftreten und den Bestand erheblich ausdünnen. Anfangs ist er anhand gelblicher oder brauner Flecke an den Keimblättern zu erkennen. Bald schon bildet sich ein heller Pilzrasen auf der Unterseite. Die Blätter vergilben schließlich und fallen ab. Geschieht dies bereits während der Keimung, stirbt die Rapspflanze meist. Befällt die Pilzerkrankung später andere Pflanzenteile wie Blüten oder Schoten, zeigen sich dort ebenfalls beigebraune Flecke und ein samtartiger Pilzrasen.

  • Der Befall mit Falschem Mehltau kann auf verschiedene Wege erfolgen. Grundsätzlich sind dabei eine hohe Luftfeuchtigkeit nach Regen, langen Tauperioden und bei Nebel für die Verbreitung und die Entwicklung der Rapskrankheit günstig. Zum einen werden neue Aussaaten durch Ernterückstände infiziert, auf denen die sogenannten Oosporen im Boden überdauern konnten.

    Eine weitere Übertragung erfolgt mithilfe von Regen und Wind. Konidiosporen, die von befallenen Wirtspflanzen und Ausfallraps stammen, landen auf diese Weise auf neuen Rapspflanzen, dringen über Verletzungen oder andere Öffnung ins Innere ein und breiten sich im Pflanzengewebe aus. Dort bilden sich erneut Konidiosporen, die sich unter günstigen Bedingungen bei einer Temperatur bei etwa 15 Grad Celsius besonders erfolgreich verbreiten.

  • Um dem Befall vorzubeugen wird das Saatgut in der Regel gebeizt. Bevorzugen Sie frühe Aussaattermine und arbeiten Sie Ernterückstände im Vorfeld gut ein. Auch Ausfallraps sollte gründlich entfernt werden. Manche Experten empfehlen für den Herbst eine geringe N-Düngung von etwa 30 Kilogramm Stickstoff auf einen Hektar. Darüber hinaus ist bei einem Befall der Einsatz von Fungiziden möglich.

Echter Mehltau

Der Echte Mehltau führt im Gegensatz zu seinem Namensvetter, dem Falschen Mehltau, zu keinen nennenswerten Schäden im Raps. Ausgelöst wird die Erkrankung durch Pilze der Familie Erysiphaceae mit diversen Gattungen und Arten.

  • Anfängliche Symptome von Echtem Mehltau bei Raps sind weiße Flecke auf den Blättern. Sie erscheinen auf beiden Seiten, häufiger jedoch auf der Oberseite. Im weiteren Verlauf können sie auch weitere Teile wie Stiele und Schoten betreffen. In ihrem Inneren entwickeln sich dunkle Kügelchen, die Konidien, die später abfallen.

    Die Flecke weitern sich aus und bilden schließlich einen weißen mehligen Belag, dem der Echte Mehltau seinen Namen verdankt. Der Belag lässt sich wegwischen und verfärbt sich nach und nach beige. Stark befallene Blätter können vertrocknen und absterben. Da der Pilz für seine Entwicklung eine lebende Pflanze benötigt, führt der Echte Mehltau höchstens zu einem verringerten Wachstum und nur in seltensten Fällen zum Absterben der Rapspflanze.

  • Der Echte Mehltau tritt hauptsächlich bei milden Temperaturen von etwa 20 Grad Celsius im Herbst auf. Da er keine sehr hohe Luftfeuchtigkeit benötigt, verbreitet er sich sowohl bei trockenem Wetter mit wenig Regen als auch bei schwüler Witterung oder nächtlicher Taubildung. Der Pilz überdauert auf lebenden Rapspflanzen, aber auch auf Ernterückständen. Die Konidien, eine bestimmte Form von Sporen, fallen ab, werden über den Wind verbreitet und können bis zur nächsten Keimung in dieser Form überdauern.

  • Da der Echte Mehltau auf eine lebende Wirtspflanze angewiesen ist, führt er zu keinen wirklichen Schäden im Raps. Folglich sind keine Maßnahmen zum Pflanzenschutz nötig.

Weißfleckigkeit – Cylindrosporium

Die Weißfleckigkeit (Cylindrosporium concentricum) spielt zum Glück in Deutschland bisher keine große Rolle. Dennoch kann die Pilzkrankheit in Einzelfällen auftreten und zu einer Verringerung des Rapsertrags führen.

  • Die Symptome der Weißfleckigkeit sind vielfältig. Sie beginnen als kleine helle Flecke, in denen sich punktförmige, weiße Konidiensporen-Lager zeigen. Bei einem frühen Befall fällt die Entwicklung der Pflanzen nur schwach aus. Im weiteren Verlauf der Rapskrankheit breiten sich die Flecke auf das komplette Blatt aus, wölben sich und verfärben sich schließlich beigebraun. Sie bekommen Risse auf der Oberfläche, die Mittelrippe verformt sich und die Blätter sterben ab.

    Auf den Stängeln und seitlichen Trieben sind im frühen Stadium nur kleine weiße Vertiefungen zu erkennen, aus denen sich längliche braune Flecke mit Einrissen und dunklen Rändern entwickeln. Auch die Blütenknospen und die Schoten der Rapspflanzen können betroffen sein: Anfangs weiße Flecke verfärben sich beige, die Schoten verformen sich und vertrocknen. Sie können sich nicht vollständig entwickeln, geraten in die Notreife und platzen auf.

  • Die Infektion mit Cylindrosporium geht meist von Ernterückständen, Ausfallraps oder wildwachsenden Kreuzblütlern aus. An diesen überdauert der Pilz in Form von Konidien. In milden Wintern kann er unter der Schneedecke an der Pflanze überleben.

    Sobald die Bedingungen geeignet sind, beginnt die Keimung und Verbreitung. Dazu zählt insbesondere im Herbst und im Frühling eine feuchte und kühle Witterung mit Temperaturen zwischen fünf und 15 Grad Celsius sowie häufigen Niederschlägen. Durch Wind und Regentropfen werden die Konidiosporen auf andere Pflanzen und neue Rapssaaten übertragen. Von hier aus kann sich der Pilz weiter im Bestand ausbreiten.

  • Der Anbau resistenter Rapssorten bietet in Sachen Vorbeugung den sichersten Schutz vor Cylindrosporium-Flecken. Darüber hinaus zählen eine sorgfältige Einarbeitung von Ernteresten und Ausfallraps sowie der weite Anbau von Kreuzblütlern in der Fruchtfolge zu den effektivsten vorbeugenden Maßnahmen gegen die Rapskrankheit. Ein nicht zu dichter Bestand mit kräftigen Einzelpflanzen wirkt sich günstig auf die Vermeidung der Weißfleckigkeit aus.

    Auch die Bekämpfung von anfälligen Unkräutern (meist ebenfalls Kreuzblütler) kann die Ausbreitung des Pilzes verhindern. Durch den Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern kann in vielen Fällen einer Infektion entgegengewirkt und Cylindrosporium wirksam bekämpft werden.

Rapswelke

Rapswelke – Verticillium

Die Rapswelke, die durch den Pilz Verticillium longisporum verursacht wird und darum auch unter dem Namen Verticillium bekannt ist, ist in Deutschland weit verbreitet und zählt zu den bedeutendsten Rapskrankheiten. Sie kann unter bestimmten Bedingungen Ertragsverluste von bis zu 50 Prozent verursachen. Sie tritt hauptsächlich während der Abreife auf. Übrigens: Früher hielt man den Pilz Verticillium dahliae für den Auslöser der Rapswelke. Dies ist mittlerweile überholt.

  • Die Infektion mit der Rapswelke erfolgt vorerst unerkannt über die Wurzel der Rapspflanze und breitet sich dann nach oben aus. Die ersten sichtbaren Symptome zeigen sich erst in der Reifephase, in seltenen Fällen auch zur Rapsblüte. Je weiter die Krankheit fortschreitet umso deutlicher zeigen sich am Haupttrieb gelbliche Streifen, die sich letztendlich komplett auf den Stängel ausbreiten und sich braun beziehungsweise schwarz verfärben. In diesem Stadium beginnen sich kleine grauschwarze Dauerkörper, die sogenannten Mikrosklerotien, zu bilden. Da das Mark im Inneren der Stängel geschädigt wird, wird die Nährstoffversorgung beeinträchtigt. Die Pflanze bleibt im Wachstum zurück, die Blätter vergilben halbseitig, der Stängel reißt au. Eventuell steigt die Neigung zum Lager. Zieht man die Wurzel heraus, ist diese schwärzlich verfärbt. In dieser Phase stirbt die Pflanze oftmals ab oder gerät in die Notreife mit einem geringen Kornertrag.

  • Die Verbreitung von Verticillium erfolgt wie bei vielen anderen Pilzerkrankungen auch über befallene Pflanzenreste. Im Zuge der Ernte gelangt der Erreger in Form von kleinen schwarzen Mikrosklerotien ins Erdreich. Hier kann er bis zu zehn Jahre überdauern, bis die Bedingungen für seine Keimung günstig sind. Feuchte Böden wirken sich fördernd auf die Entwicklung des Pilzes aus ebenso wie zu enge und intensive Fruchtfolgen.

  • Leider ist eine gezielte Bekämpfung der Rapswelke durch Pflanzenschutzmittel nicht möglich. Der Anbau verticillium-resistenter Rapssorten bietet jedoch guten Schutz vor der Erkrankung. Ebenso können weite Fruchtfolgen das Risiko einer Infektion mindern. Bei den Zwischenfrüchten sollte auf Kreuzblütler verzichtet, kreuzblütige Unkräuter entfernt und bekämpft werden.

Wasserrübenvergilbungsvirus

Wasserrübenvergilbungsvirus – TuYV

Das Wasserrübenvergilbungsvirus, kurz TuYV (turnip yellow virus) genannt, tritt mittlerweile flächendeckend in ganz Deutschland auf. Insbesondere bei einer frühen Infektion beeinträchtigt diese Rapskrankheit die Erträge erheblich: Das Virus kann Ernteausfälle von bis zu 15 Prozent verursachen.

  • Die ersten sichtbaren Symptome zeigen sich etwa ab dem Spätherbst. Dann treten an den Rändern und Spitzen der Blätter rötliche bis violette Verfärbungen auf. Im Frühjahr können sich die Symptome vorübergehend verwachsen. In der Regel treten aber nach der Blüte neue Verfärbungen auf. Knacken die Blätter beim Brechen, weist dies häufig ebenfalls auf einen Befall hin.

    Die Blattfläche ist oft verkleinert, die Pflanze verfügt über einen allgemein niedrigeren Wuchs. In der Schote befinden sich weniger Körner, die zudem einen geringeren Ölgehalt aufweisen. Im Gegenzug enthalten die Samen mehr Glucosinolat und Erucasäure, die in stark erhöhter Konzentration die Verzehrfähigkeit des Rapsöls beeinträchtigen.

  • Die Verbreitung des Virus erfolgt durch Blattläuse. Diese übertragen den Erreger im Herbst von Zwischenfrüchten auf den Raps. Vor allem die Grüne Pfirsichblattlaus spielt hierbei eine große Rolle. Seltener ist die Mehlige Kohlblattlaus an diesem Vorgang beteiligt. Milde Wetterverhältnisse im Herbst begünstigen die Ausbreitung der Läuse. Dadurch verlängert sich häufig auch die Infektionszeit.

    Eine Ansteckung ist bereits bei jungen Pflanzen kurz nach dem Auflaufen möglich. Damit das Virus gute Bedingungen vorfindet, müssen ausreichend Läuse vorhanden sein. Ist der Winter feucht und kalt, überleben weniger Läuse und infolgedessen sinkt das Infektionsrisiko beträchtlich. Bei Vegetationsbeginn findet dann eine Verbreitung kaum mehr statt.

    Die Übertragung durch die Blattläuse erfolgt über Wirtspflanzen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Lupinen, Ackerbohnen, Erbsen, Senf- und Kohlarten sowie Rettiche und Bienenweiden. Befinden sich diese in direkter Nachbarschaft zum Rapsfeld, ist das Risiko besonders hoch. Das gilt auch für Altraps- und Zwischenfruchtflächen.

  • Die gute Nachricht zuerst: Es gibt TuYV-resistente Rapssorten, die sich als äußerst widerstandsfähig gegenüber dem Wasserrübenvergilbungsvirus erwiesen haben. Um den Raps darüber hinaus vor dem Erreger zu schützen, sollten Sie das Übel an den Wurzeln packen und die Blattläuse bekämpfen. Entfernen Sie daher die sogenannten grünen Brücken mit Zwischenfrüchten oder anderem Bewuchs in der unmittelbaren Umgebung Ihres Rapsbestandes. Hier halten sich die Läuse bevorzugt auf. Zusätzlich können Sie im Herbst entsprechende Insektizide auf Ihren Feldern ausbringen. Berücksichtigen Sie jedoch bitte, dass manche Blattlausarten mittlerweile gegen bestimmte Spritzmittel Resistenzen entwickelt haben

TuYV-resistente Rapsorten

Setzen Sie auf das richtige Saatgut und verhindern Sie eine Infektion mit dem Wasserrübenvergilbungsvirus.

Mangelerkrankungen

Neben Pilzen und Viren kann auch ein Mangel an Nährstoffen zu einem verringerten Wachstum, einer langsamen Entwicklung und einem niedrigen Ertrag kommen. Symptome wie rötlich oder lila verfärbte Blätter oder Hohlherzigkeit können auftreten. Ursachen sind unter anderem …

  • leichte, sandige Böden in Kombination mit hohen Niederschlägen, infolge derer Nährstoffe ausgeschwemmt werden
  • starke Trockenheit, bei der die Nährstoffe nicht aufgenommen werden können
  • stark verdichtete Böden oder Böden, die pfluglos bearbeitet wurden

Die einzig wirksame Gegenmaßnahme stellt die Zugabe von Nährstoffen in Form von entsprechenden Düngemitteln dar.

Bei Raps kommt es besonders häufig zu …

  • Bormangel
  • Molybdänmangel
  • Schwefelmangel

Aber auch ein Mangel an Kalium, Calcium, Phosphor, Stickstoff und Magnesium kann zu Entwicklungsstörungen und Schädigungen im Raps führen. Lesen Sie bitte hier weiter, wenn Sie mehr über die Zufuhr von Nährstoffen und zur Düngung von Raps erfahren möchten.

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