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Die 10 wichtigsten Schädlinge im Raps – erkennen, vorbeugen, bekämpfen

Rapsglanzkäfer, Kleine Kohlfliege, Kohlschotenmücke – Rapsschädlinge, die das Wachstum und die Erträge in Gefahr bringen, gibt es viele. Wird der Schaden nicht von den Insekten selbst verursacht, sind es vor allem die Larven, die Stängel, Blätter, Wurzeln oder teilweise sogar die komplette Rapspflanze zerstören.

Während einige bereits in der frühen Vegetationsphase Kurs auf die Keimlinge nehmen, treten andere während der Blüte auf oder haben sich auf die Rapsschoten spezialisiert. Lernen Sie die zehn bekanntesten Störenfriede im Raps kennen und werden Sie zum Profi in Sachen effektive Schädlingsbekämpfung im Ackerbau.

Rapsschädlinge im Überblick

Der Warndienst hat den Zuflug von Rapsschädlingen angekündigt. Doch wissen Sie, wie der Rapsglanzkäfer aussieht oder kennen Sie den Unterschied zwischen dem Großen Rapsstängelrüssler und dem Gefleckten Kohltriebrüssler? Nein? Wir verraten Ihnen, wie Sie Schädlinge im Raps bestimmen, aber vor allem, wie Sie vorbeugen und sich mit gezieltem Pflanzenschutz zur Wehr setzen können.

Rapsschädlinge ab dem Frühjahr

Rapsschädlinge ab dem Herbst

Unsere Services für besten Pflanzenschutz bei Raps

Sie haben kleine schwarze Käfer an Ihren Rapspflanzen oder Löcher in den Blättern entdeckt? Mit uns an Ihrer Seite bieten Sie Rapsschädlingen sicher die Stirn. Ob eine wirkungsvolle Anbaustrategie, die besten Insektizide oder geballtes Wissen zum Pflanzenschutz – Unsere erfahrenen Expertinnen und Experten beraten Sie gern und stehen Ihnen als kompetente Ansprechpartner zu allen Fragen rund um den Raps gern zur Seite. Kontaktieren Sie uns einfach via E-Mail oder unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa Standorte und profitieren Sie von unserem Know-how bei Pflanzenschutz, Sortenwahl und Düngung. Als Agrarhandelspartner sind wir darüber hinaus gern bei der Vermarktung Ihrer Agrarerzeugnisse behilflich.

Wenn Sie sich darüber informieren möchten, welcher Rapsschädling derzeit in Ihrer Region auftritt, bietet Ihnen das Rapsmonitoring ↗ von isip (Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion e.V.) jederzeit aktuelle Informationen über den Befall.

 

Beste Pflanzenschutzmittel gegen Schädlinge im Raps

Sagen Sie schädlichen Insekten den Kampf an und lernen Sie unsere effektiven Insektizide für den Einsatz im Raps kennen!

Rapsstängelrüssler

Großer Rapsstängelrüssler

Der Große Rapsstängelrüssler, auch als Großer Kohltriebrüssler bekannt, ist einer der bekanntesten Schädlinge im Raps. Ceutorrhynchus napi – so sein wissenschaftlicher Name – gehört zur Familie der Rüsselkäfer. Jährlich befällt er zahlreiche Anbaugebiete und kann zu Ertragsausfällen von bis zu 30 Prozent führen.

  • Der graue Rapsstängelrüssler ist etwa drei bis vier Millimeter groß und schuppenartig behaart. Sein Kopf ist wie bei allen Rüsselkäfern vorne wie ein dünner Rüssel geformt. An diesem sitzen die Fühler mit verdickten Enden.

    Bereits Ende Februar, Anfang März verlässt der Rapsschädling seinen Unterschlupf, in dem er überwintert hat. Dabei reicht ihm eine Bodentemperatur von sechs Grad Celsius und eine Lufttemperatur von zehn Grad Celsius aus. Von hier aus fliegt er zum Raps aus, wo die Weibchen ihre Eier in den Stängeln unterhalb der Triebspitzen ablegen. Dabei werden kürzere, aber dicke Stängel bevorzugt. Je wärmer es ist desto mehr Tiere fliegen zu und desto schneller findet die Eiablage statt.

    Aus den Eiern schlüpfen bald weiß-gelbliche, beinlose Larven von etwa sieben Millimeter Länge. Ihr anfangs dunkler, später hellbrauner Kopf trägt eine Borste. Die Larven ernähren sich vom Mark der Stängel. Ab Ende Mai bohren sie sich ins Freie und lassen sich zu Boden fallen. Dort verpuppen sie sich, überdauern den Winter und schlüpfen im Frühjahr.

  • Tritt der Große Rapsstängelrüssler auf können Sie dies bereits im Frühjahr an den Löchern in den Rapsstängeln erkennen. Im Laufe des Wachstums bilden sich an diesen Stellen Rillen. Besonders bei Frost, aber auch bei starken Niederschlägen reißen die Löcher auf. Die Stängel beginnen sich s-förmig zu krümmen, Seitentriebe können sich – wenn überhaupt – nur noch schwach ausbilden. Schließlich knicken die Pflanzen um. Die durch den Rapsschädling entstandenen Verletzungen öffnen Pilzen Tür und Tor. Insbesondere die Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) findet hier ideale Bedingungen vor.

    Gelbschalen helfen dabei den Zuflug im Auge zu behalten. Finden sich innerhalb von drei Tagen mehr als fünf Käfer im Fangbehälter ist es Zeit für weitere Maßnahmen.

  • Meiden Sie Standorte, die von Spätfrost betroffen sein können und säen Sie neuen Raps möglichst weit entfernt von vorhergehenden Beständen aus. Natürliche Feinde wie Schlupfwespen, die ihre Eier in die Käferlarven legen, oder Laufkäfer, die sich von den Larven ernähren, sobald diese auf den Boden fallen, helfen dabei den Befall der Flächen drastisch zu verringern. Siedeln Sie diese Arten daher an und sorgen Sie für optimale Bedingungen für deren Entwicklung.

    Im konventionellen Anbau werden bei starkem Befall Insektizide – insbesondere Pyrethroide – eingesetzt. Bringt dies den Schädling nicht unter Kontrolle, muss die Behandlung eventuell wiederholt werden. Für den ökologischen Anbau stehen dahingehend keine Mittel zur Verfügung.

Kohltriebrüssler

Gefleckter Kohltriebrüssler

Der Gefleckte Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus pallidactylus) zählt wie der Große Rapsstängelrüssler zur Familie der Rüsselkäfer. Häufig treten sie auch zusammen auf, wobei der Gefleckte Kohltriebrüssler meist für etwas weniger Schaden im Raps sorgt als sein Verwandter. Dennoch kann er – insbesondere in schwachen Rapsbeständen – bis zu 20 Prozent Verluste im Ertrag verursachen.

  • Der Rapsschädling ist zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Millimeter groß und eigentlich dunkel gefärbt. Aufgrund seiner hellen schuppenförmigen Haare erscheint er jedoch grau. Eindeutig zu erkennen ist er durch den hellen Fleck, der sich in der Mitte des Rückens abzeichnet und der auch für den Namen Gefleckter Kohltriebrüssler verantwortlich ist. Wie bei allen Rüsselkäfern ist der Kopf vorne zu einem dünnen Rüssel ausgebildet, an dem die Fühler mit verdickten Enden sitzen. Die Beine sind rotbraun gefärbt.

    Ende Februar, Anfang März verlassen die Tiere bei Temperaturen von etwa zwölf Grad Celsius die Waldränder und Hecken, in denen sie überwintert haben, und begeben sich zu Rapsfeldern und anderen Korbblütlern. Dort ernähren sie sich etwa zwei bis drei Wochen lang von den Blättern, bis die Weibchen bei Temperaturen von mehr als 20 Grad Celsius ihre milchig weißen Eier in die Stiele und Blattstiele der Pflanzen ablegen. Nach kurzer Zeit schlüpfen daraus gelblich weiße, beinlose Larven mit braunem Kopf. Diese wandern durch das Innere der Stängel und fressen dort das Mark heraus. Schließlich bohren sie sich einen Weg ins Freie, um sich im Boden zu verpuppen. Anfang Juli schlüpfen die jungen Käfer, die sich zur Erntezeit Quartiere zum Überwintern suchen.

  • Die Schäden durch die Larve im Inneren der Stängel sind anfangs schwer zu erkennen. Im Verlauf des Befalls verfärben sich die Stängel braun, verkrümmen sich teilweise und bleiben im Wachstum zurück. Stark betroffene Pflanzen knicken um oder geraten in die Notreife.

    Ein- und Austrittslöcher der Käfer beziehungsweise ihrer Larven bieten Angriffsstellen für Pilzerkrankungen, insbesondere für die Wurzelhals- und Stängelfäule Phoma. Gelbschalen helfen im Frühjahr beim Erfassen des Zuflugs des Gefleckten Kohltriebrüsslers. Finden sich dort nach drei Tagen mehr als 15 Käfer, gilt es mit der Schädlingsbekämpfung zu beginnen.

  • Frühblühende Sorten und die Aussaat mit großem Abstand zu anderen oder vorangegangenen Rapsschlägen können von Vorteil sein. Darüber hinaus hat sich die Ansiedlung beziehungsweise Förderung natürlicher Feinde als besonders effektiv erwiesen. Dazu zählen Schlupfwespen, die die Larve im Pflanzenstängel als Wirt für ihren Nachwuchs nutzt, aber auch Laufkäfer, die die zu Boden gefallenen Käferlarven fressen.

    Lässt sich die Behandlung durch chemische Pflanzenschutzmittel nicht vermeiden, zeigen im konventionellen Rapsanbau Insektizide – meist Pyrethroide der Klasse 1 und 2 – gute Wirkung. Diese kann bei Bedarf wiederholt werden.

Rapsglanzkäfer

Rapsglanzkäfer

Der Rapsglanzkäfer – wissenschaftlich Brassicogethes aeneus – zählt zu den häufigsten Schädlingen im Raps. Ein Befall kann den Bestand nachhaltig schädigen und zu hohen Ertragseinbußen führen. Da in den letzten Jahren intensiv mit Pyrethroid-Insektiziden gegen ihn vorgegangen wurde, hat er mittlerweile Resistenzen gebildet. Daher muss bei der Bekämpfung des Rapsschädlings in der Landwirtschaft zu anderen Methoden gegriffen werden. Sie möchten noch mehr über den Käfer und konkreten Pflanzenschutz erfahren? Dann lesen Sie auf unserer Spezialseite über den Rapsglanzkäfer weiter.

  • Der Rapsglanzkäfer ist nur etwa zwei Millimeter groß und von schwarzer metallisch schimmernder Farbe. Seine Flügel sind kaum sichtbar behaart, die Fühler am Ende leicht verdickt. Die flugfähigen Käfer treten von März bis Mai das erste Mal in Erscheinung, wenn sie auf der Suche nach einem geeigneten Platz zur Eiablage ihr Winterquartier verlassen und nach Rapsfeldern in der Umgebung ausströmen. Je wärmer und milder die Witterung ist, desto stärker fliegen sie aus.

    Die Weibchen fressen Löcher in die Rapsknospen und legen ein Ei im Inneren ab. Daraus entwickelt sich eine Larve, die in der Blüte lebt und sich von den Pollen ernährt. Zur Verpuppung fällt sie schließlich zu Boden und schlüpft nach etwa drei bis vier Wochen als Jungkäfer. Auch als dieser ernährt er sich von den Pollen des Rapses, weshalb er die Knospen durchbeißt.

  • Durchlöcherte und abgefressene Blütenknospen zählen zum Schadbild des Rapsglanzkäfers. Kleinere Blüten sind teilweise so geschädigt, dass sie welken, absterben und abfallen. Größere überleben zwar, können sich jedoch nicht mehr oder nur unzureichend zur Schote entwickeln.

    Um festzustellen, ab wann Maßnahmen zur Bekämpfung des Rapsschädlings eingeleitet werden müssen, wird die Anzahl der Tiere pro Haupttrieb entweder durch Ausschütteln in eine Schale oder mithilfe von Gelbschalen ((interne Verlinkung auf Seite Gelbschalen)) ermittelt. Werden die Schadensschwellen überschritten, ist es Zeit für eine Behandlung im Raps.

    Je nach Entwicklung des Rapses und nach Anbaumethode stellen sich andere Toleranzen dar:

    • Für schwache Bestände und/oder den konventionellen Rapsanbau gelten bis zu sechs Käfer pro Pflanze als Richtwert.
    • Vitale Bestände und/oder beim ökologischen Anbau gelten etwa zehn Käfer als Anhaltspunkt.
  • Vorbeugend gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dem Rapsglanzkäfer die Besiedelung Ihres Rapsfelds zu erschweren.

    • Wählen sie frühblühende Sorten, die noch vor dem Schlüpfen der Jungkäfer in die Reife übergehen. So bieten sich den Schädlingen weniger Knospen.
    • Pflanzen Sie andere Kreuzblütler am Ackerrand, um die Käfer dorthin zu locken.
    • Siedeln Sie die Parasitoide Schlupfwespe an, die die Larven des Rapsglanzkäfers als Wirt für ihren eigenen Nachwuchs nutzt und dadurch abtötet.

    Bei der gezielten Bekämpfung des Käfers kommen Insektizide zur Anwendung, wobei wegen der Resistenz der Käfer auf andere Mittel als noch vor einigen Jahren zurückgegriffen werden muss. Im biologischen Anbau kann Gülle während des Knospenstadiums ausgebracht werden. Mithilfe von Käfersammelgeräten besteht die Möglichkeit, die Rapsschädlinge mechanisch abzusammeln.

Kohlschotenmücke

Die Kohlschotenmücke Dasineura brassicae gehört zur Familie der Gallmücken. Sie ist in Deutschland in allen Anbaugebieten verbreitet. Großen Schaden richtet sie jedoch nur im Zusammenspiel mit dem Kohlschotenrüssler an. Dann kann es zu Ertragsausfällen von bis zu 30 Prozent kommen. Warum das so ist und was Sie gegen den Rapsschädling tun können, erfahren Sie bei uns.

  • Die nur eineinhalb Millimeter lange Kohlschotenmücke schlüpft ab Mai bei Bodentemperaturen von etwa zwölf Grad Celsius direkt auf oder in der Nähe von Rapsfeldern oder anderen Kreuzblütlern. Sie ist von braunschwarzer Farbe, der Hinterleib rot-braun gestreift. Auf der Suche nach passenden Gegebenheiten für die Ablage ihrer Eier fliegt sie ab Beginn der Rapsblüte und warmen Temperaturen. Ihr Ziel: die Rapsschoten. Da sie selbst nur kleine Löcher in sehr junge, zarte Schoten beißen kann, nutzt sie lieber die größeren Verletzungen und Löcher, die der Kohlschotenrüssler in älteren Schoten verursacht hat. Es kann vorkommen, dass sich in einer Schote die Eier beider Schädlinge gleichzeitig finden.

    Aus den Eiern schlüpfen bald durchsichtige Larven, die bis zu eineinhalb Millimeter lang werden und sich weiß bis gelblich verfärben. Sie saugen an den Wänden der Schoten, fressen die Rapssamen und schädigen die Schoten so, dass diese schließlich noch vor der Ernte aufplatzen. Die Larven fallen zu Boden, wo sie sich verpuppen. Ein Teil überwintert im Boden und schlüpft erst innerhalb der nächsten ein bis fünf Jahre. Ein anderer Teil schlüpft bereits nach kurzer Zeit und befällt in zweiter Generation den Winterraps erneut. Da sie nicht sehr flugfreudig ist und nur wenige Tage lebt, konzentriert sich die erste Generation der Kohlschotenmücke meist auf den Rand von Rapsschlägen. Die zweite oder – seltener dritte – Generation kann weiter in den Bestand vordringen.

  • Die Schäden der Kohlschotenmücke werden nur durch deren Larven verursacht. Die ausgewachsene Mücke kann nur sehr leichte Verletzungen an kleinen Schoten bewirken. Die Larven hingegen schädigen die Schoten so, dass diese sich verformen oder anschwellen, vergilben und schließlich aufplatzen, bevor sie vollständig entwickelt und für die Ernte bereit sind.

    Leider ist es nicht einfach, die Stärke eines Befalls mit Kohlschotenmücken zu ermitteln.

    • Gelbschalen werden von den Rapsschädlingen insbesondere zur Vollblüte häufig nicht wahrgenommen, sodass anhand der Anzahl der gefangenen Tiere oft keine sichere Aussage getroffen werden kann.
    • Auch eine direkte Kontrolle an den Pflanzen selbst gestaltet sich schwierig und basiert am besten auf den Beobachtungen mehrerer Jahre.
    • Als Schadschwelle gelten etwa drei bis vier Mücken auf der Rapsblüte oder der Schote. Da sie dort allerdings nur bei höheren Temperaturen und Windstille anzutreffen sind und sich sonst eher unten im Bestand verstecken, ist das Erfassen oftmals eine Frage des Zufalls.
  • Um der Kohlschotenmücke vorzubeugen, können Sie zu unterschiedlichen Methoden greifen. Bedenken Sie bei einem gleichzeitigen Auftreten auch immer den Kohlschotenrüssler zu bekämpfen. Ohne seine Bohrlöcher finden sich für die Mücke weniger Möglichkeiten zur Eiablage.

    • Setzen Sie auf weite Fruchtfolgen oder säen Sie neuen Raps auf Feldern an, die einen Abstand von mehreren hundert Metern zum vorjährigen Schlag haben. So können die trägen Tiere den neuen Bestand nicht gut erreichen.
    • Natürliche Fressfeinde der Kohlschotenfliegen-Larve wie verschiedene Wespenarten oder Laufkäfer können stattdessen einen wertvollen Beitrag leisten. Jedoch muss dazu im Vorfeld auf eine schonende Bodenarbeit geachtet werden, um die Lebensräume der Nützlinge nicht zu zerstören.

    Bei zu starkem Befall kann im konventionellen Rapsanbau auf Insektizide zurückgegriffen werden. Dies geschieht meist einmal vor der Entwicklung der Schoten im Zuge der Blütenbehandlung sowie ein weiteres Mal, sobald die Kohlschotenmücke die Schoten befällt. Da sich die Schädlinge oftmals zu Beginn der Ausbreitung nur am Rand von Rapsfeldern aufhalten, reicht es unter Umständen, die Maßnahmen nur in diesen Bereichen durchzuführen. So kommt es auch zu weniger Verlust beim Durchfahren des Bestands und weniger Beeinträchtigungen wichtiger Nützlinge wie Bienen. Im Bioanbau ist der Einsatz von Insektiziden nicht möglich.

Kohlschotenrüssler

Der Kohlschotenrüssler – wissenschaftlich Ceutorhynchus assimilis – ist ein Käfer und zählt zur Familie der Rüsselkäfer. Er kommt in jeder Anbaulage vor und legt seine Eier in die Schoten von Raps und anderen Kreuzblütlern. Tritt er allein auf, führt er nur zu geringen Schäden von unter zehn Prozent. Zusammen mit der Kohlschotenmücke jedoch kann es zu Ertragsverlusten von über 30 Prozent und mehr kommen.

  • Der Kohlschotenrüssler ist etwa zwei bis drei Millimeter groß. Eigentlich ist er schwarz, doch dank der feinen hellen Haare, die ihn bedecken, wirkt er grau. Sein Kopf geht in einen nach unten geneigten Rüssel über, an dem Fühler mit verdickten Enden sitzen.

    Ende März, Anfang April, wenn die Temperaturen bei etwa 15 Grad Celsius liegen, verlässt der Käfer sein Winterquartier. Dieses befindet sich meist im Boden von Waldrändern oder unter Hecken. Sobald der Raps zu blühen beginnt, macht er sich auf, um zu fressen und einen geeigneten Platz für die Eiablage zu finden. Die optimale Temperatur für den Zuflug liegt bei etwa 20 Grad Celsius. Ab 26 Grad Celsius wird es dem Rapsschädling zu warm und er stellt seine Aktivitäten ein. Der Kohlschotenrüssler ernährt sich von den Blättern, Blüten und Schoten der Pflanzen, richtet dadurch aber keinen nennenswerten Schaden an.

    Die weiblichen Tiere beißen darüber hinaus Löcher in die Schoten, um jeweils ein weißes Ei abzulegen. Nach etwa einer Woche schlüpfen die gelblich-weißen Larven mit braunem Kopf und ohne Beine, die sich weitere zwei bis fünf Wochen im Inneren der Schote entwickeln und dabei eine Länge von etwa vier bis fünf Millimeter erreichen. Sie ernähren sich von einigen wenigen Samen. Schließlich nagen sie sich ins Freie und fallen zu Boden, wo sie sich vergraben und verpuppen. Etwa drei Wochen später schlüpfen die fertigen Käfer, die sich wiederum von Teilen der Rapspflanze ernähren. Zur Zeit der Ernte im Juli und August verlassen sie den Raps und suchen sich ein Domizil zum Überwintern.

  • Grundsätzlich verursacht der Kohlschotenrüssler aus landwirtschaftlicher Sicht keinen übermäßigen Schäden im Raps. Die erwachsenen Käfer ernähren sich von Teilen der Rapspflanzen. Larven fressen etwa zwei bis fünf Rapssamen und verlassen die Schote durch ein kleines Bohrloch ohne sie weiter zu schädigen. Das eigentliche Problem ist, dass die Fraßschäden und die Ein- und Austrittslöcher des Käfers von der Kohlschotenmücke genutzt werden, die sich dadurch überproportional vermehren und zur Schädigung oder zum vorzeitigen Aufplatzen der Schoten führen kann. Darüber hinaus bieten die Löcher Angriffsflächen für Pilze wie die Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) oder die Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam). Auch Wasser kann über die Öffnungen eindringen und dazu führen, dass die Körner in der Schote zu keimen beginnen.

    • Der Zuflug des Kohlschotenrüsslers kann mithilfe von Gelbschalen erfasst werden.
    • Liegt ein Befall vor, wird die Anzahl der Schädlinge an einem warmen Tag durch Ausschütteln oder Abklopfen mehrerer Haupttriebe aus verschiedenen Bereichen des Schlags ermittelt. Beachten Sie, dass sich die Insekten fallen lassen, sobald sie sich gestört oder bedroht fühlen.
    • Bei einem gleichzeitigen Auftreten der Kohlschotenmücke liegt die Schadschwelle bei einem bis zwei Käfern pro Pflanze.
  • Um dem Befall des Kohlschotenrüsslers entgegenzuwirken, helfen der Einsatz frühblühender Sorten und weite Fruchtfolgen. Auch die Ansiedlung von Fressfeinden kann die Zahl der Schädlinge zwischen 30 und 40 Prozent reduzieren. Parasitoide wie die Schlupfwespe oder die Erzwespe nutzen die Larven des Käfers in der Schote als Wirt für ihre eigenen Nachwuchs und töten sie letztendlich. Laufkäfer und Fadenwürmer ernähren sich von den Larven des Kohlschotenrüsslers, wenn er zur Verpuppung auf den Boden fällt.

    Während im ökologischen Rapsanbau der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht möglich ist, sind Insektizide gegen den Käfer im konventionellen Anbau gang und gäbe. Meist ist die Anwendung jedoch nur nötig, wenn der Käfer zusammen mit der Kohlschotenmücke auftritt. Dann wird der Raps zur Blüte im Rahmen der Blütenbehandlung gespritzt.

Rübsenblattwespe

Die Rübsenblattwespe (Athalia rosae), auch Rapsblattwespe oder Kohlrüben-Blattwespe genannt, gehört zur Familie der Blattwespen. Sie kann bis zu dreimal im Jahr auftreten, wobei sie insbesondere beim zweiten und/oder dritten Mal die größten Schäden im Raps verursacht. Allerdings ist nicht das ausgewachsene Tier, sondern seine Larve das Problem.

  • Die Rübsenblattwespe ist etwa sechs bis acht Millimeter groß und rötlich orange gefärbt. Am Ansatz ihrer durchsichtigen Flügel befinden sich zwei dunkle Flecke. Im Gegensatz zu vielen ihrer Namensvettern hat sie weder eine Wespentaille noch kann sie stechen. Ihre Larven – die eigentlichen Rapsschädlinge – sind zu Beginn graugrün, später dunkelgrün bis schwarz gefärbt. Sie haben einen dunklen Kopf, werden bis zu 18 Millimeter lang und verfügen über sechs Beine.

    Die erste Generation der Rübsenblattwespe tritt Ende Mai, Anfang Juni in Erscheinung. Ohne Schaden im Raps anzurichten, legt sie ihre Eier in den Blättern der Pflanzen ab. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven, die sich vom Gewebe des Blattes ernähren, bis dieses nahezu vollständig abgefressen ist. Dann lassen sich die Larven zu Boden fallen, um sich zu verpuppen.

    Im Juli und August schlüpft die zweite Generation und der Kreislauf beginnt von vorn, wobei zu diesem Zeitpunkt und insbesondere bei mildem Klima im Spätsommer der Fraß besonders intensiv ausfallen und zu massiven Schäden führen kann. Unter günstigen Umständen kommt es sogar zu einer weiteren, dritten Generation. Ein Teil der Tiere überwintert auf dem Rapsschlag in der Erde und schlüpft im kommenden Frühjahr.

  • Zu erkennen ist der Befall mit den Larven der Rübsenblattwespe anfangs an den Löchern, später an den bis auf die Blattadern vollständig abgefressenen Blättern. Prüfen Sie daher bereits im Drei- bis Sechs-Blatt-Stadium die Blätter des Rapses daraufhin – auch an der Unterseite –, ob sich Larven daran befinden. Als Schadschwelle gelten eine, höchstens zwei Larven pro Rapspflanze.

  • Der Zuflug der erwachsenen Tiere kann mithilfe von Gelbschalen kontrolliert werden. Natürliche Feinde wie der Marienkäfer reduzieren den Befall der Rübsenblattwespe oftmals. Wurde die Schadschwelle dennoch überschritten kommen im konventionellen Rapsanbau Insektizide – vor allem Pyrethroide – zum Einsatz.

Blattläuse

Blattläuse im Raps – damit sind meist die Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) und die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) gemeint. Die beiden Insekten selbst verursachen nur geringe direkte Schäden, doch sie übertragen das gefürchtete Wasserrübenvergilbungsvirus TuYV, das zu Ernteausfällen von bis zu 15 Prozent führen kann. Um dies zu verhindern, gilt es vorab die Läuse zu bekämpfen.

  • Blattläuse treten in allen Anbaulagen und während der gesamten Vegetationszeit des Rapses auf. Man unterscheidet beim Erscheinungsbild in geflügelte und ungeflügelte Tiere.

    • Die Grüne Pfirsichblattlaus wird ungeflügelt bis zu zweieinhalb Millimeter groß und ist olivgrün gefärbt. Die geflügelten Exemplare sind etwa zwei Millimeter lang, ebenfalls olivgrün, aber am Kopf, der Brust und am Hinterleib schwarz gefleckt.
    • Die Mehlige Kohlblattlaus ist ungeflügelt zwei bis drei Millimeter groß und mit einem Puder aus hellem Wachs überzogen, sodass sie graugrün wirkt. Die geflügelten Tiere sind schwarz mit grünem Hinterleib.

    Die Weibchen schlüpfen im Frühjahr und beginnen damit, sich ungeschlechtlich und flügellos fortzupflanzen. Ab Mitte Mai entstehen erste geflügelte Tiere, die sich rasch ausbreiten und wiederum ungeschlechtlich vermehren können. Erst im Spätsommer bilden sich geflügelte Männchen, sodass im Herbst befruchtete Eier an passenden Wirtspflanzen abgelegt werden. Das Reproduktionstempo von Blattläusen ist enorm: Pro Jahr kann es zu zehn Generationen und mehr kommen – insbesondere bei einem trockenen, warmen Klima.

  • Schäden machen sich oftmals zuerst am Rand des Rapsfelds bemerkbar. Blattläuse saugen an den Blättern, aber auch an den Trieben, Blüten und Schoten. Die befallenen Pflanzenteile verfärben sich gelb oder rot und verformen sich. In seltenen Fällen und nur bei sehr starkem Befall stirbt die Pflanze ab. Ungleich bedeutender ist die Infektion mit dem Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV), das durch die Bisse übertragen wird. Die Schädlinge befinden sich oft in Nestern und nur selten einzeln verteilt an der Pflanze

    Für Blattläuse gibt es keine offiziell gültige Schadschwelle, allerdings können etwa 120 bis 150 Tiere auf 20 bis 25 Pflanzen bis zum Vier-Blatt-Stadium als kritischer Wert gesehen werden.

  • Achten Sie auf eine sorgfältige Bodenbearbeitung und pflügen Sie nach der Ernte alle Pflanzenreste unter. Mithilfe parasitoider Nützlinge wie Schlupfwespen, Schwebfliegen und Marienkäfer lässt sich der Befall der Flächen teilweise um bis zu 50 Prozent verringern. TuYV-resistente Rapssorten verhindern zwar nicht die Schäden durch die Blattläuse selbst, zeigen aber eine deutliche Widerstandskraft gegenüber dem Wasserrübenvergilbungsvirus. Der Einsatz spezieller Insektizide gegen saugende und beißende Schädlinge führt meist zu sehr guten und länger anhaltenden Erfolgen. Neben chemischen Mitteln gibt es auch Pflanzenschutzmittel, die für den ökologischen Rapsanbau zugelassen und geeignet sind.

Rapserdfloh

Rapserdfloh

Der Rapserdfloh Psylliodes chrysocephalus zählt zur Familie der Blattkäfer und tritt in nahezu allen Anbaulagen in ganz Deutschland auf. Insbesondere seine Larven können dem Winterraps gefährlich werden, wobei schwache Bestände im Durchschnitt mehr Schaden nehmen können als gesunde.

  • Der Rapserdfloh ist drei bis fünf Millimeter groß, glänzt metallisch-schwarz und verfügt über kräftig entwickelte, gelbe Sprungbeine, mithilfe derer er sich schnell in Sicherheit bringen kann. Die weißlichen Larven mit dunkelbraunen Köpfen und Hinterteilen verfügen bereits über drei Beinpaare.

    Die Rapsschädlinge schlüpfen ab Juni auf den Rapsfeldern, wo sie bleiben, bis sie sich in ihre schattigen Sommerquartiere begeben. Erst ab September kehren sie wieder zum Raps zurück, damit die Weibchen ihre Eier im Boden ablegen können. Aus diesen schlüpfen die Larven, die sich in den Stängelgrund der noch jungen Rapspflanzen bohren und sich in sogenannten Miniergängen durch die Blatt- und Pflanzenstängel fressen. Zur Verpuppung graben sie sich in den Ackerboden, wo sie auch überwintern, bis sie im nächsten Frühsommer als neue Käfergeneration schlüpfen.

  • Der Käfer frisst kleine runde Löcher in die Blätter der Rapspflanzen, die meist zu keinem nennenswerten Schaden führen. Die Larven jedoch, die sich vom Gewebe im Inneren der Stängel ernähren, können für hohe Ertragsausfälle verantwortlich sein. Durch ihren Minierfraß bleibt der Raps im Wachstum zurück und kann sich für die Überwinterung nicht kräftig genug entwickeln. Darüber hinaus ist er aufgrund der Verletzungen anfällig für Pilzerkrankungen wie Phoma.

    Da die Käfer bei Gefahr wegspringen, sind sie nur schwer in Sichtkontrollen zu entdecken, einzig die kleinen Löcher in den Blättern können erste Hinweise geben. Gelbschalen bringen mehr Sicherheit bezüglich des Befalls: Sind mehr als 50 Rapserdflöhe im Behälter, sollten Sie mit der Behandlung starten. Im Herbst und Winter gilt: Befinden sich drei bis fünf Larven an einer Pflanze, ist der Bekämpfungsrichtwert ebenfalls erreicht.

  • Um dem Rapserdfloh die Ansiedlung zu erschweren, sollten Sie auf gebeiztes Saatgut, weite Fruchtfolgen, frühe Saattermine und sich rasch entwickelnde Rapsorten setzen. Natürliche Feinde wie die Schlupfwespe können im Kampf gegen die Larven des Rapsschädlings einen wertvollen Beitrag leisten. Vergessen Sie darüber hinaus nicht, Erntereste und Ausfallraps zu entfernen. Das Spritzen von Pyrethroiden hat sich beim Befall des Rapserdflohs bewährt, jedoch haben die Tiere teilweise bereits Resistenzen gebildet, sodass der Erfolg der Mittel beeinträchtigt werden kann.

Kohlfliegenlarven

Kleine Kohlfliege

Die Kleine Kohlfliege, lateinisch Delia radicum, ist einer der gefürchtetsten Schädlinge im Raps, aber auch bei vielen Kohlarten und anderen Kreuzblütlern weit verbreitet. Doch nur die Larven führen zu ernsthaften Schäden. Da der Zuflug der Fliegen nur schwer zu erfassen ist, bedarf es einiger Informationen und Erfahrung, um den richtigen Zeitpunkt für eine Schädlingsbekämpfung zu treffen.

  • Die Kleine Kohlfliege ist etwa fünf bis sechs Millimeter lang und behaart. Ihre kopf- und beinlosen Larven mit Mundhaken sind von gelblich weißer Farbe und werden zwischen sieben und neun Millimeter lang. Kohlfliegen treten im Verlauf des Jahres in drei teilweise auch vier Generationen auf.

    Die erste schlüpft im April und legt kurz darauf kleine ovale Eier am Wurzelhals oder im bodennahen Teil der Stängel der Rapspflanzen ab. Die Larven schlüpfen nach wenigen Tagen. Sie ernähren sich von den Wurzeln und vom Wurzelhals der Pflanze, bis sie sich nach etwa zwei bis vier Wochen im Boden verpuppen – in Form sogenannter Tönnchenpuppen. Ab Ende Juni schlüpft die nächste Generation und der Kreislauf wiederholt sich, bis schließlich ab August bis in den Oktober hinein die dritte beziehungsweise vierte und letzte Generation das Licht der Welt erblickt. Insbesondere diese führen zu großen Schäden im Raps und können den Bestand massiv ausdünnen.

  • Abhängig davon wie intensiv der Befall mit der Kleinen Kohlfliege ist, fällt der Schaden am Raps unterschiedlich aus. Leichtes Aufkommen insbesondere im Frühjahr kann von gesunden Rapsbeständen oftmals ausgeglichen werden. Zu Beginn des Zyklus im Frühjahr sind oberirdisch meist noch keine Auswirkungen zu erkennen.

    • Da die Larven die gesamte Wurzel bis in die Pfahlwurzel großflächig zerstören, wird nach und nach die Zufuhr von Nährstoffen und Wasser gehemmt. Viele Pflanzen bleiben in ihrer Entwicklung zurück, welken schließlich und sterben ab.
    • Andere verlieren ihre Widerstandskraft gegenüber Pilzen, die aufgrund der Fraßschäden ideale Bedingungen vorfinden, reagieren empfindlich bei Trockenheit und Frost oder schaffen es nicht über den Winter.
    • Keimlinge und junge Pflanzen sind dabei im Herbst bei Auftreten der dritten oder der vierten Generation stärker gefährdet als ausgewachsene Pflanzen mit einem bereits kräftiger ausgebildeten Wurzelwerk im Mai oder Juni.

    Da die Kleine Kohlfliege sehr flugfreudig ist und viele Kilometer zurücklegen kann, kann die Schadensschwelle oftmals nicht eindeutig erfasst werden. Dennoch sollten Sie nicht auf Gelbschalen oder Leimfallen verzichten. Kontrollieren Sie die Stängel auf Eier, aber auch den Boden auf eventuell vorhandene Tönnchenpuppen.

  • Da die Kleine Kohlfliege sehr mobil ist und ihre Larven sich meist zu tief im Boden verbergen, gibt es in Deutschland keine zugelassenen Insektizide, die zum gewünschten Ergebnis führen. Bleibt also nur eine effektive Vorbeugung:

    • Achten Sie auf weite Fruchtfolgen und halten Sie bei neuen Saaten Abstand zu vorjährigen Rapsfeldern.
    • Wählen Sie keinen zu frühen Aussaattermin und säen Sie mit höherer Saatstärke von mindestens 40 bis 50 Körnern pro Quadratmeter.
    • Sorgen Sie unter anderem mit gebeiztem Saatgut, Wachstumsregulatoren und einer guten Rückverfestigung des Bodens für eine schnelle und optimale Entwicklung Ihrer Rapspflanzen. Je besser und kräftiger diese gedeihen – insbesondere die Wurzeln –, umso leichter können sie einen Befall mit der Kleinen Kohlfliege kompensieren.
    • Entfernen Sie Ernterückstände (auch die von Vorfrüchten) und Ausfallraps und achten Sie auf eine sorgfältige Stoppelbearbeitung. Eine erneute Bodenbearbeitung vor der Aussaat kann den Schlupf minimieren.
    • Betreiben Sie im Hinblick auf wildwachsende Kreuzblütler Unkrautbekämpfung.
    • Siedeln Sie natürliche Feinde wie die Schlupfwespe an und verbessern Sie die Lebensbedingungen anderer räuberischer Insekten, wie Laufkäfer, Ameisen und Spinnen, die die Larven und Puppen reduzieren.

Schnecken

Schnecken – kaum ist die Aussaat abgeschlossen, bedrohen sie schon den Rapsbestand: Die Genetzte und die Graue Ackerschnecke sowie die Spanische und die Rote Wegschnecke ernähren sich nicht nur von den Pflanzen, sondern auch von den eben ausgebrachten Samen und können so im Ackerbau für hohe Ertragseinbußen, wenn nicht gar für einen Totalausfall sorgen.

  • Sowohl Ackerschnecke als auch Wegschnecke zählen beide zu den Nacktschnecken. Während die Ackerschnecke gelblich über beige bis dunkelbraun gefärbt und etwa vier bis sechs Zentimeter lang ist, ist die Wegschnecke unter anderem dunkelbraun, rotbraun oder gar schwarz gefärbt und zwischen acht bis 15 Zentimeter lang. Sie legen ihre Eier ab Juni bis in den Oktober – unter günstigen Bedingungen auch bis in den Dezember hinein – im Boden ab. Die Jungtiere schlüpfen nach etwas mehr als einem Monat noch im Spätherbst desselben Jahrs oder zu Beginn des darauffolgenden Frühlings und machen sich auf den Weg Richtung Felder. Dabei können sie erstaunlich weite Strecken von 20 Metern pro Tag zurücklegen und so große Teile des Rapses, auf jeden Fall aber die Randbereiche besiedeln. Die nachtaktiven Tiere entwickeln sich bei feuchten Bedingungen besonders gut. Sie kommen aber auch mit Trockenheit gut zurecht, indem sie sich in den Boden zurückziehen und auf Regen warten.

  • Sind Schnecken im Raps, zeigt sich das schnell an den Fraßschäden an den Blättern der Rapspflanzen. Diese können denen des Rapserdflohs ähneln, jedoch liefern die Schleimspuren, die die Tiere hinterlassen, meist schnell weitere Beweise. Die Schädlinge bevorzugen insbesondere Keimlinge und junge Pflanzen, die sie teilweise komplett abfressen. Daneben ernähren sie sich auch vom Saatgut, wodurch es bei einem starken Befall gar nicht zur Entwicklung des Rapses kommt. Sobald die Pflanzen das Vier-Blatt-Stadium erreicht haben, geht das Schadmaß zurück.

    Um den Raps auf Nacktschnecken zu kontrollieren, eignen sich die frühen Morgenstunden am besten. Mithilfe von Schneckenködern oder Schneckenfolien an verschiedenen Stellen im Feld können Sie die Anzahl der Tiere zuverlässiger einschätzen. Am besten erfolgt die Kontrolle bereits einige Tage vor der Aussaat, um gegebenenfalls schon bei der Ausbringung des Saatgutes Maßnahmen zu ergreifen. Auch wenn es keine offizielle Schadschwelle gibt, gilt ab einer bis zwei Schnecken pro Tag und Köder der kritische Wert als erreicht.

  • Da Schnecken häufig als ungebetene Gäste im Raps zu finden sind, sollten Sie bereits vor der Aussaat Vorkehrungen treffen.

    • Eine sorgfältige Bodenbearbeitung mit einer guten Rückverfestigung des Bodens ist dabei das A und O. Dadurch werden Hohlräume, in die sich die Rapsschädlinge zurückziehen können, vermindert und die Lebensbedingungen allgemein erschwert.
    • Vermeiden Sie darüber hinaus Mulchsaat bei entsprechendem Schnecken-Risiko. Diese unterstützt zwar die Entwicklung vieler Fressfeinde anderer Rapsschädlinge, bietet jedoch ideale Rückzugsorte für Schnecken.
    • Der Einsatz von Kalkstickstoff kann die Betriebsamkeit der Tiere zwar beeinflussen, bringt aber auf Dauer leider nicht den gewünschten Erfolg.

    Haben Sie Schnecken auf Ihrem Rapsschlag festgestellt, sollten Sie Schneckenkorn ausstreuen. Je nach Stärke des Befalls können Sie sich vorerst nur auf die Randbereiche des Rapsfeldes beschränken oder müssen großflächig vorgehen. Wichtig dabei ist, dass das Schneckenkorn bei nicht zu feuchter Witterung, gleichmäßig und in ausreichend hoher Menge ausgebracht wird. Angaben der Hersteller zur nötigen Körnerdichte finden Sie jeweils am Produkt. Meist erfolgt eine erste Behandlung direkt nach der Aussaat und eine weitere nach dem Auflaufen des Rapses. Dabei können Sie zwischen zwei verschiedenen Wirkstoffen wählen: Metaldehyd schädigt die schleimbildenden Zellen der Schädlinge und trocknet sie aus, nachdem sie das Korn gefressen haben oder damit in Kontakt gekommen sind. Eisen-III-Phosphat ist auch für den ökologischen Rapsanbau zugelassen. Es wird von den Tieren gefressen, woraufhin sie sich in den Boden zurückziehen und dort verenden.

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